© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  46/11 / 11. November 2011

Schavans Geldregen zur Verbesserung der Lehre
Nur Brosamen für die Massenuni
(jr)

Seit langem mit maximalem Propagandaaufwand angekündigt, ließ Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) rechtzeitig zum Wintersemester 2011/12 zwei Milliarden Euro für die Verbesserung der Lehre auf Hoch- und Fachschulen herabregnen, an denen sich derzeit der von Wehr- und Ersatzdienst befreite Doppeljahrgang drängelt. Das Geld soll die Qualität des Unterrichts verbessern. Neue Professorenstellen und ein verstärkter Mittelbau (Assistenten, Tutoren), dazu Investitionen in die  Didaktik, können helfen, entspanntere Betreuungsverhältnisse in Seminaren und Laboren zu schaffen. Schavans „Rückenwind für die Lehre“ trifft indes auf Gegenwind im Wissenschaftsrat. Wie Frank van Bebber (Deutsche Universitäts-Zeitung, 10-2011) anmerkt, habe dieses wichtigste Beratungsgremium für Hochschulfragen bereits 2008 für die kontinuierliche Förderung der Lehre einen alljährlichen Etat von 1,1 Milliarden angemahnt. Schavans zwei Milliarden bis 2020 wirkten dagegen ungenügend. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und der Hochschulverband, so van Bebber, hätten sich der Expertise des Wissenschaftsrats angeschlossen. Die jetzt von Schavan beglückten Hochschulen setzten daher darauf, daß es 2020 mindestens „Nachfolgeprogramme“ geben werde, um die „Massenlehre“ weiterhin erträglicher zu gestalten. www.duz.de

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