© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  47/11 / 18. November 2011

Zitate

„Wir wollen auch Gewinn machen. Aber wir sind davon überzeugt, daß wir später nicht daran gemessen werden, wieviel wir angehäuft haben, sondern daran, wie wir damit umgegangen sind.“

Claus Hipp, Unternehmer, in der Monatszeitschrift „Top Agrar“, vom November 2011

 

 

„Auf der Berliner Sonnenallee spricht kein Mensch deutsch und das Kottbusser Tor heißt nur noch Klein-Istanbul und kein Deutscher traut sich da hin. Das ist doch Wahnsinn! Die Kinder meiner Freunde gehen auf Privatschulen, damit sie ordentlich Deutsch lernen. 98 Prozent aller negativen Begegnungen mit Fans sind mir nicht mit Deutschen passiert und das regt mich wahnsinnig auf, denn so werden immer neue Vorurteile gegen uns geschürt.“

Bushido, Bambi-Preisträger tunesisch-deutscher Herkunft, in der „Bunten“ vom 10. November 2011

 

 

„Woher kommt bloß diese Helmut-Schmidt-Begeisterung? Ist es der Respekt vor dem Durchhaltevermögen des Altkanzlers, der im Dezember 93 Jahre alt wird? Die Freude über ein vertrautes Gesicht in einer sich immer schneller wandelnden Zeit? Die heimliche Bewunderung für das Kettenrauchertum? An seinen Einlassungen zur aktuellen politischen Lage kann es jedenfalls nicht liegen, daß Schmidt bei den Deutschen in so hohem Ansehen steht – es sei denn, man kommt zu dem Schluß, daß sie an kognitiver Dissonanz leiden, wie die Psychologie einen Zustand nennt, in dem Gefühltes, Gehörtes und Erlebtes komplett auseinanderfallen.“

Jan Fleischhauer, Kolumnist, bei „Spiegel-Online“ vom 14. November 2011

 

 

„Das Konservative an der CDU bestand nie darin, sich Lernprozessen zu verweigern; es genügte ihrer Basis, wenn die Partei das Reformtempo drosselte und unvermeidlichen Wandel in Grenzen hielt. (...) Wenn sich rechts von der Union eine neue Strömung etablieren könnte, dann eine rechtspopulistische Partei auf den Ruinen der FDP, die an einschlägige Bild-Kampagnen und den grassierenden Sarrazinismus anschließen kann. Aber auch dafür dürfte die Altherrenriege der Euro-skeptiker aus den Talkshows (Henkel, Hankel und Co.) zu schwach sein.“

Claus Leggewie, Politologe, in der „taz“ vom 15. November 2011

 

 

„Die Freude über den Abgang von Silvio Berlusconi ist groß. (...) Aber es ist zugleich ein Abgang, der einer reifen Demokratie nicht würdig ist. Der 75jährige wurde nicht durch die Bürger oder die Opposition im römischen Parlament gestürzt, sondern von internationalen Investoren, Ratingagenturen und Abgeordneten seiner Partei, die konspirative Treffen abhielten und mehr oder weniger offen gegen ihn stimmten.  Bis zuletzt sprachen die Rebellen nicht von ‘Demission’, sondern eher verschämt von einem ‘passo indietro’ (Schritt zurück). Es ist kein heroischer Sieg, sondern trägt Züge des feigen Verrats, der sich in den kommenden Jahren als schwere Bürde erweisen könnte.“

Tobias Bayer, Korrespondent, in der „Financial Times Deutschland“ vom 15. November 2011

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