© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  48/11 / 25. November 2011

Zitate

„Wir sind bei Rechtsextremisten härter vorgegangen als bei Linksextremisten – weil die Zustimmung in der Bevölkerung hier viel größer ist. Manchmal gingen wir sogar weiter, als der Rechtsstaat eigentlich erlaubt.“

Günther Beckstein, ehemaliger bayerischer Ministerpräsident (CSU), im „Münchner Merkur“ am 15. November 2011

 

 

„Mein Eindruck ist, daß die Mehrzahl der Türkeistämmigen eher konservativ eingestellt ist, aber die CDU aufgrund einzelner Themen wie etwa dem Thema EU-Beitritt der Türkei oder einiger Äußerungen zum Islam nicht wählen kann oder will. (...) Die CDU braucht die Perspektive von Zugewanderten, um weiterhin den Charakter einer Volkspartei aufrechterhalten zu können.“

Bülent Arslan, Vorsitzender des Deutsch-Türkischen Forums der CDU in Nordrhein-Westfalen, im „Migazin“ vom 16. November 2011

 

 

„Viele von denen, die sich jetzt so schlau zu Wort melden, hatten das schon immer gewußt: Unterm Pflaster liegt der braune Strand. Vor Jahren aber fand es mancher dieser Empörten von heute nicht entfernt so empörend, mit Terrorismus offen zu sympathisieren. Damals wurden die extremistischen „Widerstandsformen“ erfunden, die von Neonazis heute kopiert werden. Politiker und Beamte zu beschuldigen, sie seien auf dem rechten Auge blind, fällt solchen Leuten besonders leicht. Denn sie haben das rechte nur deshalb so nötig, weil sie von jeher auf dem linken nichts sehen konnten.“

Jasper von Altenbockum, Redakteur, in der „FAZ“ vom 17. November 2011

 

 

„Rechtsextremes Denken ist in unserer Bevölkerung offenbar unausrottbar vorhanden. Nicht die pathologisch Verrückten, die mit einer Waffe in der Hand mordend durch die Gegend ziehen, sind das Problem. Sondern unsere rechtsextrem denkenden Nachbarn, Zeitungsabonnenten, Vorgesetzten, Personalchefs, Eltern, Lehrer, Kita-Erzieher, Polizisten, Sachbearbeiter auf der Behörde und so fort.“

Mely Kiyak, Schriftstellerin, in der „Berliner Zeitung“ vom 19. November 2011

 

 

„Es ist immer die gleiche Geschichte: Verfolgt man die Spur des Terrors nur lange genug, endet man vor einem geheimen Dienstgebäude. Rein kann man nur während einer Revolution. Als so eine in der DDR stattfand, hatte man bald auch die größten Rätsel meiner Kindheit gelöst, nämlich den Aufenthaltsort der Veteranen der Roten Armee Fraktion (...). Erst als die Bastille der Stasi fiel, gingen alle ins Netz.“

Nils Minkmar, Feuilletonredakteur, in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vom 20. November 2011

 

 

„Die Vereinigten Staaten von Eu-ropa sind absolut unrealistisch. (...) Europa leidet gewiß nicht an zu geringen Zuständigkeiten.“

Horst Seehofer, bayerischer Ministerpräsident (CSU), in der „Wirtschaftswoche“ vom 21. November 2011

 

 

„Es gibt keine linksextremen Schlägertrupps.“

Frank-Walter Steinmeier, Vorsitzender der SPD-Fraktion, im Bundestag am 22. November 2011