© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  48/11 / 25. November 2011

Meldungen

Prozeß gegen Berliner U-Bahnschläger

BERLIN. In Berlin hat in der vergangenen Woche der Prozeß gegen vier ausländische Jugendliche begonnen, die im Februar den Malergesellen Marcel R. überfallen, ausgeraubt und ins Koma geprügelt hatten. Die Staatsanwaltschaft geht dabei von deutschenfeindlichen Motiven aus. Demnach haben Jafeth S., Etrit C., Dino H. und Nazeh S. den Handwerker und dessen Arbeitskollegen als „Scheiß-Nazis“ beschimpft und „wir hassen Deutsche“ gerufen, bevor sie den Malergesellen zu Boden schlugen und mehrfach gegen den Kopf ihres Opfers traten, das bis heute unter den Folgen des Angriffs leidet. Die Staatsanwaltschaft wirft zwei Tätern zudem vor, auch während der Untersuchungshaft auf Mithäftlinge eingeprügelt zu haben. Da die 15- bis 18jährigen unter das Jugendstrafrecht fallen, droht ihnen eine Höchststrafe von zehn Jahren Gefängnis. Der Prozeß findet unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt. (ho)

 

Linksextremisten greifen Polizisten an

Berlin. Bei einer Demonstration von Linksextremisten in Berlin sind am vergangenen Wochenende Polizisten mit Steinen, Flaschen und Pyrotechnik angegriffen worden. Dabeit wurden nach Angaben der Polizei fünf Beamte verletzt. Die Sicherheitskräfte nahmen die Personalien von zehn Personen auf und sechs Randalierer vorübergehend fest. Im Stadtteil Lichtenberg attackierten die Linksextremisten einen parkenden Kleinwagen, in dem sich eine Mutter mit ihrem Kleinkind befand. Die Angreifer zerstörten dabei die Frontscheiben des Fahrzeugs. Die beiden Insassen blieben unverletzt. Ein 30jähriger Passant dagegen wurde von einer Flasche am Kopf getroffen und mußte zur Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Mit dem jährlich stattfindenden Aufmarsch gedenkt die linksextreme Szene in der Hauptstadt dem 1992 von einem Rechtsextremisten erstochenen Silvio Meier. (ho)

 

Proteste verhindern Pro-Köln-Veranstaltung

Köln. Mehrere hundert Anhänger der linken Szene haben am vergangenen Wochenende eine Demonstration der Bürgerbewegung Pro Köln gegen das vom Verfassungsschutz beobachtete linksextreme „Autonome Zentrum“ verhindert. Unter den Gegendemonstranten befanden sich auch Landtagsabgeordnete der Linkspartei und der Bundestagsabgeordnete Volker Beck (Bündnis 90/Die Grüne). Dieser bezeichnete die Blockade als „eindrucksvolles Zeichen, den Rechten zu zeigen, wo es langgeht“. Nach Polizeiangaben wurden drei Linksextremisten festgenommen. Einer davon wurde bereits mit Haftbefehl gesucht.

Pro-Köln-Chef Markus Beisicht kritisierte, „die Kölner Polizei hat praktisch tatenlos zugesehen, wie linksextreme Chaoten eine friedliche und ordnungsgemäß angemeldete Kundgebung“ verhindert hätten. (ho)