© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  48/11 / 25. November 2011

Meldungen

Libyen: Besorgnis um innere Sicherheit

TRIPOLIS. Unter dem Eindruck der anhaltenden Gewalt im Land äußert sich die libysche Interimsregierung zunehmend besorgt über die innere Sicherheit des Mittelmeerstaates. Es entstünde derzeit „ein Machtvakuum“, so der scheidende Chef des Übergangsrates, Mahmoud Jibril, welches „von bewaffneten Gruppen ausgenutzt“ werden könnte. So starben im November allein westlich der Hauptstadt Tripolis mehr als 13 Menschen bei Zusammenstößen rivalisierender Stämme, weit über hundert wurden zum Teil schwer verletzt. Auch an der Grenze zum Niger kam es erneut zu schweren Gefechten mit mehreren Toten, als nigersche Soldaten einen Konvoi waffenschmuggelnder Tuareg aufbrachten. Unterdessen drohte der Tripolitanische Milizenführer Abdullah Naker mit einem Aufstand, sollte die neue Regierung nicht seinen Vorstellungen entsprechen. „Wir wollten am Anfang keine bewaffnete Bewegung sein, könnten uns jedoch dahin entwickeln“, so Naker zur Nachrichtenagentur Reuters. „Die Wahrscheinlichkeit hierfür sei sogar recht stark.“ (mz)

 

Tiroler Freiheitskämpfer Heuberger verstorben

SALZBURG. Der Geographieprofessor und Südtirol-Aktivist Helmut Heuberger ist am 16. November im Alter von 88 Jahren in Salzburg verstorben. Der 1923 in Innsbruck geborene passionierte Bergsteiger studierte in seiner Heimatstadt und lehrte ab 1969 als Professor in Berlin und München. 1980 folgte er dem Ruf ans Institut für Geographie der Uni Salzburg. Von 1987 bis 1989 war er Dekan der dortigen Naturwissenschaftlichen Fakultät. Seine Forschungsschwerpunkte waren die Alpen und die Gebirgsregionen des Himalaya. 1991 wurde Heuberger emeritiert. Nach Informationen seiner Cousine, der Testfliegerin Hanna Reitsch, wurde nach der Verwundung 1943 in Rußland aus dem „Großdeutschen“ ein Unterstützer der Tiroler Widerstandsgruppe „O5“. Nach dem Krieg engagierte sich Heuberger trotz seiner Uni-Karriere im Befreiungsausschuß Südtirol (BAS). Nach den Anschlägen der Südtiroler „Feuernacht“ 1961 wurde er für einige Zeit Leiter des BAS. Beim Mailänder Prozeß 1966 erhielt Heuberger in Abwesenheit 30 Jahre Haft, die nur durch Vollstreckungsverjährung erlosch. (fis)