© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/11 / 16. Dezember 2011

Zitate

„Helmut Schmidt will eine noch stärkere Einbindung Deutschlands in die EU, um ‘die Deutschen vor sich selbst zu schützen’. Da bricht das Kriegstrauma seiner Generation durch. Nie wieder sollte unser Land einen Krieg führen und die Garantie dafür sollte die europäische Integration sein. Dieser Gedanke hatte von Adenauer bis Kohl seine Berechtigung. Heute, bald 70 Jahre nach Kriegsende, sollte dieses Trauma überwunden sein. Die europäische Integration ist keine Frage mehr von Krieg und Frieden. Parteipolitisch sei er, meint Schmidt, ‘altersbedingt schon jenseits von Gut und Böse angekommen’. Nur parteipolitisch?“

Jan Heitmann, Chefredakteur, in der „Preußischen Allgemeinen Zeitung“ vom 10. Dezember 2011

 

 

„Uns fehlt es an Eiern – damit will ich nicht Angela Merkel angreifen. Im Gegenteil, gerade jetzt in der Euro-Zeit hat sie mich positiv überrascht. Dieses oft so devote, duckmäuserische Deutsche, das hat sie nicht. Die haut auf den Tisch, kloppt das weg. Die hat Führungsqualitäten. Und ich finde das schön, daß eine deutsche Politikerin über die nationale Ebene hinaus wirklich mal wieder selbstbewußt und mit Führungsqualitäten auftritt. (...) Ich muß in die Politik – und ganz ehrlich: Das kommt auch.“

Anis Mohamed Youssef Ferchichi alias Bushido, Rapper, in der „Welt am Sonntag“ vom 11. Dezember 2011

 

 

„Als ich angefangen habe, war der Mainstream eher konservativ. Zehn Jahre später ist der Mainstream eher grün und liberal. Mir ist es wichtig, Widerstand zu leisten gegen die Majoritäten. Die Grünen sind heute Establishment, und die Hippies sind reich. Sie schmücken sich nur noch mit dem Accessoire, links zu sein, sind aber letztlich liberal. Wenn man mit diesen Leuten redet oder sie sogar angreift, reagieren sie viel restriktiver als Konservative.“

Serdar Somuncu, Kabarettist, bei „Zeit online“ vom 12. Dezember 2011

 

 

„Es gilt, sich dem Druck nach ständig Neuem auch zu widersetzen und zu sagen: Tradition hat ihren Wert, es muß eine Balance geben zwischen Tradition und Innovation.“

Margot Käßmann, Gastprofessorin an der Ruhr-Universität Bochum, bei „Spiegel Online“ am 12. Dezember 2011

 

 

„Es hat nie eine offizielle Untersuchung über die Rheinwiesenlager gegeben, weder auf amerikanischer noch auf deutscher Seite, oder auch nur eine Bestätigung der Todesfälle. Das Thema ist in den USA wenig bekannt. Dem deutschen Volk spreche ich meine Entschuldigung aus und erinnere daran, daß auch seine ehemaligen Kriegsteilnehmer die Erinnerung verdienen, die tapferen Soldaten gebührt.“

Merrit Drucker, Major a.D. der amerikanischen Armee, im „Focus“ vom 12. Dezember 2011

 

 

„Wir müssen jetzt entscheiden: Wollen wir Europa als Idee leben oder weiterhin nur als einen wirtschaftlichen Zusammenschluß. Denn jetzt ist der Moment erreicht, wo es den einzelnen Nationalstaaten weh tut – das wird auch Deutschland betreffen.“

Alexander Thiele, Europawissenschaftler, in der „Braunschweiger Zeitung“ vom 13. Dezember 2011

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