© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  52/11-01/12 / 23./30. Dezember 2011

Zitate

„Der Grund, wieso unsere europäischen Brüder und Schwestern so chronisch über die Briten aufgebracht sind, liegt darin, daß wir bezüglich des Euro vollständig Recht behalten haben. (...) Wir haben euch Europäer gewarnt, daß ihr für euer Prokekt eine Art zentrale Euro-Regierung benötigen würdet, welche die nationalen Budgets und Besteuerungen kontrolliert – und daß es gerade dies sei, was die Völker Europas nicht akzeptieren können.“

Boris Johnson, konservativer Bürgermeister von London, in der „Weltwoche“ vom 15. Dezember 2011

 

 

„Die Nationalstaaten existieren heute nicht nur aufgrund ihrer Trägheit, ihrer Traditionen und ihrer kulturellen Merkmale weiter. Sie bleiben am Leben und haben auch weiterhin Zukunft, weil die Solidarsysteme nach wie vor national organisiert sind. Und das heißt: Niemand mehr ist heute Nationalsozialist, aber alle sind Sozialnationalisten. Wir leben bis auf weiteres im realen Sozialnationalismus, weil die Generationenverträge noch überwiegend im nationalen Format abgeschlossen werden, ausgenommen eine nach wie vor eher marginale Tendenz zum Einbau von Migranten in die Nationalsozialkassen. Aber wir sind noch Lichtjahre entfernt von einem länderübergreifenden Sozialstaat.“

Peter Sloterdijk, Philosoph und Hochschulrektor, im „Handelsblatt“ vom 16. Dezember 2011

 

 

„Sechzehnmal haben sich die Staats- und Regierungschefs der EU in den vergangenen zwei Jahren in Brüssel getroffen. Sechzehnmal waren es ‘Krisengipfel’. (...) Immer geht es um den Euro, dessen ‘Stabilisierung’, um ‘Rettung’ und ‘Hilfe’. Geholfen hat es bisher wenig, gerettet wurde nichts, stabil ist auch nichts. Es gibt nur eine neue Routine: die der Krise. Dauernd muß gerettet werden.“

Werner Mussler, Wirtschaftskorrespondent, in der „FAZ“ vom 17. Dezember 2011

 

 

„Wer liberal denkt, kann theoretisch auch zur FDP gehen, wer sozial denkt, auch in die SPD. Aber das Konservative haben nur wir in unserem Parteiprogramm und die Mitglieder gefühlt in ihrem Herzen. Das ist ein Gefühl von Verläßlichkeit, Berechenbarkeit, Vaterlandsliebe und der Überzeugung, daß man Bewährtes nur dann austauscht, wenn das andere besser ist, und nicht wegwirft, weil es Mode ist. (...) In der CDU wird vermehrt eine Methode angewandt, die ich bislang nur von der Linken kannte: Fakten stigmatisieren, Personen stigmatisieren – der Fall Sarrazin war so ein Vorgang –, ohne zu prüfen, ob vielleicht etwas dran sein könnte, was diese Menschen sagen.“

Erika Steinbach, CDU-Bundestagsabgeordnete, in der „Nordwestzeitung“ vom 20. Dezember 2011

 

 

„Wenn ein Unternehmen über längere Jahre ineffizient arbeitet, dies durch Bestechung der eigenen Mitarbeiter und Kunden zu tarnen sucht und dabei übermäßig Schulden produziert, ist ein Konkurs unausweichlich. Dessen Verschleppung ist strafbar. Bei Politikern (...) verhält es sich anders.“

Rafael Seligmann, deutsch-israelischer Publizist, im Hintergrunddienst „Hauptstadtbrief“ vom Dezember 2011

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