© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  52/11-01/12 / 23./30. Dezember 2011

Meldungen

Mathiopoulos droht Entzug des Doktortitels

Bonn. Der FDP-Politikerin Margarita Mathiopoulos droht der Entzug ihres Doktortitels. Nach Angaben der Univeristät Bonn hat der Promotionsausschuß der Philosophischen Fakultät empfohlen, Mathiopoulos den Doktorgrad abzuerkennen. Eine endgültige Entscheidung soll Anfang 2012 fallen. Mathiopoulos wird vorgeworfen, in ihrer in den achtziger Jahren erstellten Arbeit wörtlich übernommene Textpassagen mangelhaft als Zitate gekennzeichnet zu haben. Bereits in den neunziger Jahren war die Dissertation mit dem Titel „Amerika: Das Experiment des Fortschritts – Ein Vergleich des politischen Denkens in den USA und Europa“ wegen handwerklicher Mängel in die Kritik geraten. Mathiopoulos war 1987 in die Schlagzeilen geraten, als der damalige SPD-Vorsitzende
Willy Brandt die Parteilose für das Amt der SPD-Sprecherin nominierte und daraufhin zurücktreten
mußte. (ms)

 

Kleingärtner kippen Ausländerquote

Berlin. Nach Protesten hat ein Kleingartenverein in Norderstedt in Schleswig-Holstein seine von der Mitgliederversammlung beschlossene Ausländerquote wieder gekippt. Zudem entschuldigte sich der Vorstand des Vereins bei den ausländischen Parzellenpächtern. Zuvor hatte die Stadt dem Verein damit gedroht, den Pachtvertrag für den Grund und Boden, auf dem sich die Gärten befinden, zu kündigen, sollten die Kleingärtner an der Quote festhalten. Im Oktober hatten die Vereinsmitglieder mehrheitlich beschlossen, daß künftig entsprechend dem Ausländeranteil in Schleswig-Holstein von 12,6 Prozent nur noch 9 der 73 Parzellen an Zuwanderer verpachtet werden dürfen. (ms)

 

Zahl der Einwanderer steigt deutlich

Berlin. Die Einwanderung von Ausländern nach Deutschland ist 2010 deutlich angestiegen. Wie aus dem in der vergangenen Woche veröffentlichten Migrationsbericht 2010 hervorgeht, kamen im vergangenen Jahr offiziell 683.530 Ausländer in die Bundesrepublik. 2009 waren es noch 606.314 Personen gewesen. Auch nach Abzug der Ausländer, die Deutschland im gleichen Zeitraum wieder verließen, bliebt ein Plus von mehr als 150.000 Einwanderern. 2009 waren es 27.000. Der Großteil der gemeldeten Zuwanderer stammt laut Migrationsbericht aus Polen. 2010 wanderten 122.797 polnische Staatsbürger in die Bundesrepublik ein. Besonders stark stiegen die Zuzüge aus Rumänien an. Insgesamt kamen im vergangenen Jahr 74.585 rumänische Staatsangehörige nach Deutschland. Damit wurde auch im vierten Jahr nach dem EU-Beitritt ein deutlicher Anstieg der Zuzüge aus Rumänien verzeichnet (plus 32,2 Prozent im Vergleich zu 2009). Im Jahr vor dem EU-Beitritt waren lediglich 23.844 Personen aus Rumänien registriert worden, die nach Deutschland zogen. (ho)

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