© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  52/11-01/12 / 23./30. Dezember 2011

Meldungen

Geldstrafe für kritische Worte zu Mohammed

WIEN. Die österreichische Islamkritikerin Elisabeth Sabaditsch-Wolff muß wegen ihrer Kritik am Propheten Mohammed eine Geldstrafe von 480 Euro zahlen. Dies entschied das Oberlandesgericht Wien. Danach habe sich Sabaditsch-Wolff der„Herabwürdigung religiöser Lehren“ schuldig gemacht. Die Islamkritikerin hatte auf einem FPÖ-Seminar den „relativ großen Frauenverschleiß“ Mohammeds und das geringe Alter seiner dritten Frau problematisiert. Der Richter berief sich auf Urteile des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte, wonach Meinungsfreiheit an die Pflicht gebunden sei, andere nicht grundlos zu beleidigen. Zwar könne isoliert behauptet werden, Mohammed habe „Sex mit einem Kind“ gehabt, durch die „Verbrämung der Aussage“ habe Sabaditsch-Wolff den Religionsstifter und dessen Anhänger jedoch verspottet. (ho)

 

Gericht: Unwürdige Behandlung Gaddafis

DEN HAAG. Der Internationale Strafgerichtshof hat angekündigt, die Todesumstände von Muammar al-Gaddafi zu überprüfen. Es gebe Hinweise, daß der ehemalige libysche Machthaber vor seinem Tod gefoltert, verhöhnt und gedemütigt worden sei, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Während die Übergangsregierung in Tripolis davon ausgeht, Gaddafi sei bei einem Schußwechsel ums Leben gekommen, kursieren im Internet Videos, die ihn nach seiner Gefangennahme verletzt, aber lebend zeigen. Auf Druck der Nato hat sich der libysche Übergangsrat bereiterklärt, den Tod Gaddafis erneut untersuchen zu lassen. (ho)

 

Ägypten: Islamisten auf der Siegerstraße

KAIRO. Bei den Auszählungen der zweiten Runde der ägyptischen Parlamentswahl zeichnet sich ein Erdrutschsieg für die beiden islamistischen Parteien ab. So konnte die muslimbrüdernahe FJP allein 37,2 Prozent der Stimmen auf sich vereinen, die radikalislamische Salafisten-Partei kam auf 31 Prozent. Erst auf dem dritten Platz folgte die nationalliberale WAFD-Partei mit 22 Prozent. Unterdessen zeigte sich der ägyptische Staatsinformationsdienst SIS beunruhigt über die anhaltende Gewalt in Kairo. Es sei „von höchster Dringlichkeit, die derzeitige Stimmung zu besänftigen“, so SIS-Chef Ismail Khairat. Während der gewalttätigen Ausschreitungen in Kairo gegen das Militärregime kamen allein auf dem zentralen Tahrir-Platz bislang über 12 Demonstranten ums Leben, weit über 500 Personen wurden zum Teil schwer verletzt. (mz)

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