© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  52/11-01/12 / 23./30. Dezember 2011

Leserbriefe

Zu: „Schluß mit Kuscheln“ von Michael Paulwitz, JF 51/11

Deutschenfeindlichkeit steigend

Ich war immer der Überzeugung, daß vor dem deutschen Gesetz und der Rechtspflege alle gleich sind. Doch wenn ein 19jähriger, volljähriger Türke einen Deutschen beraubt und derart malträtiert, daß dieser den Rest seines Daseins als Krüppel fristen wird, scheinen andere Maßstäbe zu gelten. Der Bundesgerichtshof zeigt Verständnis für diesen Schläger, indem er dessen Brutalität mit einer ungewöhnlich milden Strafe sanktioniert. Im umgekehrten Fall, wäre der Täter ein Deutscher und das Opfer ein Migrant gewesen, hätte die Betroffenheitsgesellschaft im Einklang mit den „Anständigen“ gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit protestiert. Tagtäglich erleben wir, wie sich in unserem Land eine zunehmende Deutschenfeindlichkeit etabliert – Deutschland schafft sich eben ab.

Ekkehard Ahland, Schloss Holte

 

Juristen befördern starken Mann

Ich saß Anfang dieses Jahres auf einer Bank im Amtsgericht und wartete auf meine Vernehmung als Zeuge, als aus einem Saal mehrere Jugendliche herauskamen und sich fast totlachten. Wahrscheinlich waren sie gerade von einem Richter ermahnt worden, sich in Zukunft besser zu benehmen.

Die Gleichgültigkeit und Naivität unserer linksideologisch verblendeten Richter ist rational nicht mehr nachzuvollziehen. Bleibt uns nichts anderes übrig als abzuwarten, bis die Generation der Alt-achtundsechziger endlich in Rente geht? Wollen diese „Juristen“, daß die Leute sich wieder nach einem starken Mann sehnen oder daß sie sich bewaffnen, weil sie sich von den Behörden keinen Schutz und keine Hilfe mehr erwarten?

Klaus-Peter Kubiak, Recklinghausen

 

 

Zu: „Beruhigen und Zeit gewinnen“ von Philipp Bagus, JF 51/11

Umsteuern durch Besteuerung

Das Hin und Her um die vermeintliche Rettung des Euro nimmt kein Ende. Ein Blick auf die Geldströme kann hier Abhilfe schaffen. Denn die Wirtschaft praktisch aller Länder leidet darunter, daß ein Teil der Einkommen in Form von nicht investierten Ersparnissen auf die Finanzmärkte abwandert. Diese Geldabwertung gleichen die betroffenen Staaten aus, indem sie von den Finanzmärkten Kredite aufnehmen. Aus dieser Sackgasse kommen wir nur heraus, wenn die Staaten durch Besteuerung die abfließenden überschüssigen Geldmengen abschöpfen und wieder der Realwirtschaft zuführen. Entscheidend ist also weniger das Sparen, sondern die entsprechende Besteuerung von Finanztransaktionen, hohen Einkommen, Vermögen und Erbschaften beziehungsweise die Schließung von Steuerschlupflöchern.

Hans Oette, Neuenstadt

 

 

Zum JF-Schwerpunktthema: „Eine Partei außer Kurs“, JF 50/11

Die FDP benötigt APO-Jahre

Das verblüffendste Phänomen ist die Zweidrittelmehrheit für diejenigen Parteien, die schuld sind am Euro (CDU unter Kohl) und schuld sind am Griechenland-Beitritt (Sozis und Grüne). Der Sozialwissenschaftler Meinhard Miegel unterstellte einst: „Wenn der Wähler keine Staatsschulden wollte, hätte er längst andere Parteien gewählt.“

Nur: welche anderen? Gerade die sogenannten Liberalen, deren ureigenstes Feld eine Marktwirtschaft ohne Staatsaufblähung gewesen wäre, haben sich immer mit dem Meistbietenden ins Bett gelegt, frei nach dem Motto: von der Neuverschuldung ein Drittel den Armen, ein Drittel der „Mitte“, ein Drittel den Reichen. Dem Machterhalt wurden immer liberale Positionen geopfert. Die FDP braucht APO-Jahre.

Klaus Schmidt, Frankfurt am Main

 

 

Zu: „Nichts ist unmöglich“, Kolumne von Rolf Stolz, JF 50/11

Eine Frage der Sympathisanten

In einem funktionierenden Rechtsstaat werden Verbrechen zunächst einmal von den zuständigen Stellen restlos aufgeklärt. Nicht jedoch hierzulande, denn es scheint so, als überwiege hier das Interesse, endlich ein rasches Verbot der mißliebigen NPD zu erwirken. Zur Verdeutlichung wäre danach zu fragen, was wohl gewesen wäre, wenn die damalige linke RAF-Mörderbande einer linken Partei angelastet worden wäre mit der Forderung, diese zu verbieten? Nun, damals saßen in den Redaktionsstuben linker Zeitungen nachgewiesene Sympathisanten der RAF.

Trudbert Boog, Heidelberg

 

 

Zu: „Auf die Knie!“ von Thorsten Thaler, JF 50/11

Eher Heino und Maffay als die JF

Für so einen Artikel zur quasi Ehrenrettung des unsäglichen Skandal-Rappers Bushido braucht man nicht die JF. Da haben selbst Heino und Peter Maffay eine entschiedenere Haltung an den Tag gelegt. Solche Artikel findet man sonst eher in den „handelsüblichen“ Gazetten.

Ist die JF auf dem Wege zur Standpunkt-Beliebigkeit?

Werner Groth, Berlin

 

Kniefall vor Bushido überfällig!

Bushido soll sich durch einen Kniefall schuldig bekennen und um Verzeihung bitten, weil er frauen- und schwulenfeindliche Texte verfaßte. Die Empörung hielte sich in Grenzen, hätte er gegen Deutsche oder heterosexuelle Männer gerappt. Oder erinnert sich jemand an ein Tribunal der Inquisitoren Kerner und Co. gegen die „Ärzte“, weil sie sangen „Männer sind Schweine, Männer sind Ratten“? Und nun zu Bushido, dem Wunschkind: Auf YouTube kann man sich in Ruhe anschauen, mit welch vollintegriertem Verhalten er den Reportern von Akte 09 gegenübertrat. Ein Kniefall von ihm ist längst überfällig!

Jens Skarabis, München

 

 

Zu: „Hüter der Tradition – Warum wir den Islam nicht fürchten müssen“ von Franz Uhle-Wettler, JF 50/11

Christenverfolgung ausgespart

Haben Sie diesen Beitrag gedruckt, um Proteste zu provozieren? Auch heutzutage werden in allen islamischen Regionen und Ländern Christen benachteiligt und oftmals generell verfolgt, ganz legal, mit Gefängnis und Mord. Es gibt keinerlei Anhaltspunkte, daß sich das ändern wird.

Reiner Schlechtriemen, Frankfurt am Main

 

Allein schon das Erste Gebot

Das ist die kaum zu glaubende Blauäugigkeit eines Mitteachtzigers. Spricht es denn nicht für sich, daß heute 200 Millionen Christen in islamischen Ländern verfolgt werden? Außerdem: Sagt nicht schon das Erste Gebot des Dekalogs: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“?

Franz Harder, Leopoldshöhe

 

Schöngeredet, schlecht gesehen

Welcher Teufel hat die JF geritten, hier einem Apologeten des Islam ein Podium zu bieten? Im Koran fordern über 200 Stellen zur Gewalt gegen „Ungläubige“ auf, und die heutigen Zustände in der islamischen Welt – etwa in Indonesien, Ägypten, Irak und Sudan – zeigen besonders brutale Züge in der Jagd auf Christen. Sieht dieser Schönredner denn nicht die islamische Landnahme in Großbritannien, Dänemark, den Niederlanden, Belgien, Hamburg, Berlin und dem Rheinland mit allen negativen Folgen wie steigender Gewaltkriminalität, Ausbeutung der nationalen Sozialsysteme durch bildungsferne Moslems sowie der Mißachtung der einheimischen Bevölkerung? Wo sind eigentlich die Hüter unserer Traditionen?

Klaus Grünert, Bad Schmiedeberg

 

Fragwürdige Heilsgewißheit

Franz Uhle-Wettler schreibt hier vielen aus dem Herzen, wenn er zu Recht den westlichen „way of life“ und den damit verbundenen Werteverfall beklagt. Den Islam aber als den Hüter der Tradition zu bezeichnen, geht an der Realität vorbei. Der Islam – egal ob sunnitischer oder schiitischer Prägung – hat durch seine Lehre, die sich nach dem Koran und den Hadithen ausrichtet, eine entsprechend andere Kultur und spezielle Rechtsvorstellungen. Diese sind eben nicht mit unseren Traditionen, Wertvorstellungen und unserem Rechtsverständnis kompatibel.

Zwar müssen wir zuerst den fortschreitenden Werteverfall im Innern unserer westlichen Gesellschaft fürchten. Dabei aber den Angriff von außen nicht sehen zu wollen, ist fahrlässig, den Islam gar als Hüter der Tradition zu inthronisieren, völllig absurd. Ein Merkmal unserer Tradition ist die Freiheit Andersdenkender. Und die „Heilsgewißheit“? Sie scheint bei muslimischen Selbstmordattentätern am stärksten ausgeprägt. Dabei böte ein konsequent gelebter christlicher Glauben beides, die vermißten Werte und die Freiheit.

Benjamin Franz, Fellbach

 

Widerstand außerhalb des Islams

Man kann der Dekadenz des Westens widerstehen, ohne wie viele Moslems Freiheit und Demokratie abzulehnen. Das beweisen Hunderttausende rußlanddeutscher Zuwanderer in weit mehr als tausend Gemeinden etwa der Freien Baptisten, Evangeliumschristen, Mennoniten-Brüder, Lutherischen Brüder, Freien Christen, dem Forum Evangelischer Freikirchen, dem Bund Taufgesinnter Gemeinden, der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Gemeinden: Sie haben durchschnittlich weit mehr Kinder und höhere Sexual- und Arbeitsmoral als islamische Einwanderer. Diese konservativen Protestanten prägen etwa Molbergen, den einzigen Ort in Deutschland, der mit einer Geburtenrate pro Frau von 2,46 durch Geburtenüberschuß wächst.

Renate Weiner, München

 

 

Zu: „Roosevelts Kalkül ging auf“ von Rolf Bürgel, JF 50/11

Von „Tora-Tora-Tora“ zum Kreuz

Der eingangs erwähnte Geschwaderführer der Marineflieger Mitsuo Fuchida trat nach 1945 zum Christentum über und wurde Methodistenpfarrer. Er verstarb an den Folgen der Gelbsucht.

Karl-Heinz Grieger, Bielefeld

 

 

Zu: „Großstadtgesänge“ von Toni Roidl, JF 50/11

Suchtprävention gescheitert

Diese „Flaneur“-Kolumne hat mein Herz berührt! Deutschland lebt noch, es ist nur verschüttet. Jetzt weiß ich auch, weshalb ich Ihre Wochenzeitung nun endlich abonniert habe: Ich bin süchtig – süchtig nach der Wahrheit; wohl die einzig gesunde Sucht.

Werner Wegmann, Ludwigshafen

 

 

Zu: „Verwirrter Professor“ von Christian Schwießelmann, JF 50/11

Widerstand mit Notker Wolf

Auch der einstige Bundespräsident Rau machte sich in einer seiner letzten Reden die Ansicht der Achtundsechziger zu eigen, wonach Nationalstolz eigentlich ein Unding sei. Denn, so Rau sinngemäß, stolz könne man nur auf die eigene, persönliche Leistung sein. Der Abtprimas Notker Wolf, Oberhaupt der 36.000 Benedektiner, hat in seinem Buch „Worauf warten wir?“ das rechte Verständnis für den Begriff „Stolz“ aufgezeigt. Demnach ist wohlverstandener Stolz eine „uralte Aneignungsstrategie.“ Im Stolz reklamiere ich „kulturelle Eigenschaften für mich, indem ich mich zu ihrem Sachwalter und Verteidiger mache“. Dadurch mache ich die Bewahrung dieses Erbes, „sei es die Familiengeschichte oder die Kultur einer Nation“, zu „meiner Aufgabe“. Stolz sei schließlich „ein starkes Motiv dafür, seine Freiheit zu verteidigen“. Ohne eigene Maßstäbe und Selbstachtung sei sie nicht zu haben.

Erich Blessmann, Treuchtlingen

 

 

Zu: „Das Leben wird vergesellschaftet“ von Mechthild Löhr, JF 49/11

Wo ist der moralische Druck?

Als ehemaliger Chefarzt einer Rehabilitationsklinik für Schädelverletzte kann ich dieser Argumentation nicht folgen. Nach der neuen Regelung kann man sich für oder gegen die Organspende entscheiden. Worin besteht da der moralische Druck? Angesichts dessen wäre Frau Löhr besser beraten, einen Verein für Siechtum und Tod zu gründen – „Siechtum“ mit Blick auf die Hirntoten, die nicht sterben, aber im apellischen Zustand bleiben, und „Tod“ wegen der potentiellen Tansplantationsempfänger, die vergeblich warten.

Dr. Rainer Gerhardt, Ellrich

 

 

Zu: „Den Druck im Kessel hoch halten“ von Christian Schwießelmann & Curd-Torsten Weick, JF 48/11

Den Proporz der Quote vorziehen

Das Zeitalter der Ideologien ist offenbar nicht Geschichte. Beispielhaft sind hier die Forderungen nach Frauenquoten. Dabei fällt auf, daß diese nicht überall gefordert werden, sondern vornehmlich für die höheren Ebenen des gesellschaftlichen Lebens, besonders in Wirtschaft und Politik. Dies zeigt, daß es nur zweitrangig um mehr Geschlechtergerechtigkeit geht, sondern vor allem um die Befriedigung eigener Erfolgssüchte.

Eine doppelte Gefahr droht dabei durch die EU-Kommissarin Reding. Ihr gewaltsamer Druck für die Schaffung von EU-weiten Frauenquoten ist nicht nur an sich von Übel, sondern bedeutet zugleich die Aushebelung demokratischer Verfahrensweisen. Bis zur staatlichen Rechtssetzung ist es da nur noch ein kleiner Schritt.

Eine proporzmäßige Beförderung von Frauen – entsprechend dem in dem jeweiligen Bereich üblichen Geschlechterverhältnis – wäre indes für den politischen Kampf in der Öffentlichkeit kaum ausschlachtbar. Hinzu kommt, daß Arbeitstage von zwölf bis vierzehn Stunden gerade bei Frauen den persönlichen Lebenserwartungen (Kinderwunsch) im Wege stehen. Dennoch wären Betriebsführungen die letzten, die sich gegen den Aufstieg von Frauen wenden, denn dafür ist der wirtschaftliche Wettbewerb zu stark. Übrigens sind es vornehmlich Frauen selber, die sich den Quoten-Forderungen einer kleinen Minderheit entziehen oder mit sachlichen Begründungen entgegentreten. Denn festgelegte Quoten setzen Leistungsgrundsätze außer Kraft.

Armin Niemeyer, Waren

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen