© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  04/12 20. Januar 2012

Meldungen

Rückkehr zur nationalen Währungspolitik

BERLIN. Für eine Verabschiedung von der „Fehlentwicklung“ Euro plädiert der Leiter der Wirtschaftsredaktion der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, Rainer Hank. Nicht die „Vereinigten Staaten von Europa“ seien die Lösung, sondern „die „strikte fiskalische Selbstverantwortung einzelner Staaten unter striktem Ausschluß jeglicher zwischenstaatlicher, falsch verstandener und teurer Solidarität“, schreibt Hank in der Zeitschrift Merkur (1/12). Nötig seien Regeln für den geordneten Staatsbankrott. In seinem Beitrag unter dem Titel „Wer hat Angst vor Kleinstaaterei?“ findet Hank „kaum mehr vernünftige Gründe“ für die Schuldenfinanzierung von Staaten, „weil diese zur verantwortungslosen Selbstbedienung von Politikern führt, die ihr Bedürfnis nach Stimmenmaximierung befriedigen und mit dem geliehenem Geld großzügig und ‘solidarisch’ Transfers verteilen, um Wohlfahrtsstaaten auszubauen mit Geld, das sie nicht haben“. Hank empfiehlt eine Re-Nationalisierung der Währungspolitik. „Sollte die Lehre der Krise sein, daß eine Vergemeinschaftung der Währung ohne Vergemeinschaftung der Fiskalpolitik ein großer Fehler war“, dann müsse nicht die Fiskalpolitik vergemeinschaftet werden, „sondern die Währungspolitik wieder nationalisiert werden.“ (tha)

 

Ratingverlust: „Gezielter Angriff gegen Europa“

STRASSBURG. Der EU-Parlamentarier Elmar Brok (CDU) hält die Herabstufung von Euro-Ländern durch Standard & Poor’s für einen „gezielten Angriff der US-Ratingagentur gegen Europa“. „Die haben uns den Währungskrieg erklärt“, meinte der außenpolitische Koordinator der Europäischen Volkspartei (EVP) in der Welt. Starken Kräften in den USA, „insbesondere aus der Finanzwirtschaft“, gehe es darum, „auf diese Weise angelsächsische Interessen gegen Europa durchzusetzen“, so Brok. „Sie wollen die Euro-Zone zerschießen, um Geld daran zu verdienen.“ Außerdem gebe es innerhalb der US-Regierung seit langem schon zwei Lager: „Das State Department ist für ein geeintes Europa. Andere Ministerien verfolgen hingegen nach wie vor das Ziel divide et impera – teile und herrsche“, so Brok. (fis)

 

Zahl der Woche

1.094 Tiere verzehrt jeder Deutsche im Laufe seines Lebens. Damit liegt Deutschland weit über dem weltweiten Durchschnitt. Alleine 2009 aß jeder Deutsche knapp 88,2 Kilogramm Fleisch. Männer nehmen statistisch doppelt soviel Fleisch zu sich wie Frauen. (Quelle: Vegetarierbund)

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