© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  04/12 20. Januar 2012

Leserbriefe

Zu: „Der Mob im Netz“ von Thorsten Hinz, JF 3/12

Aufklärung durch Baruch Spinoza

Welche Hysterie wäre wohl in diesem Lande ausgebrochen, hätten Rechtsradikale eine ähnliche Aktion gestartet und es wäre nachfolgend zu Bedrohungen der so Denunzierten gekommen! Die Antifa legt fest, welche Meinung hierzulande geäußert werden darf und welche „faschistisch“ sei. Alles nach dem Motto: „Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.“ Für Baruch Spinoza war jene Herrschaft „am tyrannischsten (...) die Meinungen zu Verbrechen erklärt“.

Rainer Rosenberg, Kuhfeld

 

 

Zu: „Anonyme Hetzjagd“ von Dieter Stein, JF 2/12

Freiheit kommt nicht in die Tüte

Es gibt Anzeichen dafür, daß sich die Angriffe von Linksextremisten auf die Pressefreiheit nicht nur gegen Journalisten, sondern auch gegen Leser der JF richten: Beim Kauf der JF in einem Zeitungsladen wurde mir kürzlich eine Tüte für die JF angeboten mit der Begründung, „damit sie nicht verprügelt werden“. Wenn ich davon ableite, daß man hierzulande eine nicht gleichgeschaltete Zeitung besser in einer Tüte versteckt, um in der Öffentlichkeit nicht zusammengeschlagen zu werden, wird mir erneut klar, in welch verkommenem Zustand unser Land ist, in dem wir leben, arbeiten und Steuern zahlen.

Werner Ziegler, Berlin

 

Drohungen und Angstmache

Massiver Druck auf wirklich freie Journalisten, um ungewollte Themen und Meinungen auszuschalten. Drohungen, Angstmache – und wieder schweigen die wichtigsten Medien und Meinungsmacher! Einige Jahre noch und wir haben wieder den Einheitsmeinungsterror, diesmal unter der Führung angeblicher Gutmenschen.

Rudolf Taubitz, München

 

Die richtige Antwort: JF-Lektüre

Der DJV sah also „keinen Handlungsbedarf“, als gewaltbereite Linksradikale in Berlin den Redakteuren und Mitarbeitern der JUNGEN FREIHEIT drohten! Man liegt wohl nicht falsch mit der Vermutung, daß die gesteuerten Haßtiraden gegen diese Zeitung im Zusammenhang mit deren immenser Auflagensteigerung von 17,6 Prozent (IVW) zu sehen sind. Immer mehr Abonnenten in Deutschland geben also den gesetzwidrigen politischen Eiferern die richtige Antwort und signalisieren damit, daß sie sich der Abschaffung Deutschlands und der Meinungsfreiheit energisch widersetzen. Wer die besseren Argumente hat, braucht keine Schläger und Meinungsschnüffler.

Wolfgang Röckelein, Eching b. München

 

 

Zu: „Präsident ohne Würde“ von Thorsten Hinz, JF 2/12

Voller Furcht und Tadel

Früher hatten wir Ritter „ohne Furcht und Tadel“, heute haben wir einen Präsidenten ohne Scham und Adel.

Josef Koch, Raunheim

 

Breslau-Rede: § 130 Abs. 3 StGB

Gratulation zu diesem hervorragendem Beitrag! Zu Recht schreibt Hinz von der „läppischen Kreditaffäre“. Es gibt von unserem Bundespräsidenten Schlimmeres. Einmal gehört der Islam zu Deutschland. Dann läßt er seine Ehefrau im muslimischen Ausland mehrfach mit dem Kopftuch herumlaufen. Dabei kann eine gute Muslima auch ohne Kopftuch religiös sein; das Kopftuch dient nur der optischen Abgrenzung von den „Ungläubigen“.

Bezeichnenderweise spricht Wulff nicht von Deutschen, sondern von „Menschen in Deutschland“; laut dem Historiker Baring versagt er damit gerade jenen Ausländern die Anerkennung, die einen deutschen Paß besitzen. Zu dieser Gesinnung paßt seine Rede an der Universität Breslau vom 15. November 2011. Hier erwähnte er, daß zehn Jahre nach Kriegsausbruch nahezu alle deutschen Einwohner „hier nicht mehr wohnen durften“. Diese Formulierung schlägt dem Faß den Boden aus. Nach 1945 wurden etwa 3 Millionen Deutsche aus Schlesien vertrieben, begleitet von Totschlag, Vergewaltigungen, Erniedrigungen und Maßnahmen, die sie erfrieren und verhungern ließen. Die Wortwahl des Bundespräsidenten hebt dies alles auf das Niveau eines schlichten Umzugs. Nach § 130 Abs. 3 StGB (Volksverhetzung) wird auch mit Freiheitsstrafe bestraft, wer eine völkerrechtswidrige Handlung öffentlich verharmlost.

Dr. jur. Herbert Franke, Marl

 

Im Dschungelcamp noch Platz

Christian Wulff sollte zurücktreten. Beim Schreiben fällt mir auf, daß es mir nicht gelingt, das Wort Bundespräsident vor seinen Namen zu setzen. Genau das dürfte sein Problem sein, man nimmt es ihm nicht ab, jenseits aller peinlichen Verhaltensweisen und der desaströsen Informationspolitik. Bundespräsidenten haben und hatten in der Vergangenheit in der Öffentlichkeit immer ein hohes Ansehen genossen, sobald sie gewählt waren. Joachim Gauck wäre ein guter Präsident. Und Wulff? Im Dschungelcamp ist bestimmt noch Platz.

Chris Dasch, Otterstadt

 

Zurück zu Sarrazin und Gauck

Die Frage der Pressefreiheit ist in der Affäre um unseren Bundespräsidenten durchaus berechtigt, aber sie darf die für das deutsche Volk gefährlichen Fehlleistungen des Christian Wulff nicht überdecken. Er hat nach seinem Gelöbnis, seine „Kraft dem Wohle des deutschen Volkes zu widmen, seinen Nutzen zu mehren und Schaden von ihm zu wenden“ versichert, daß er diese Verpflichtung auch allen Menschen gegenüber empfindet, „die hier leben“. Davon steht im Grundgesetz nichts.

Wulff, der immer wieder die „bunte Republik“ lobpreist, erwähnte schon in seiner Antrittsrede als wichtiges „Beispiel“ die Reichstagsverhüllung durch die Künstler Christo und Jeanne-Claude, die ein „Gemeinschaftsgefühl geweckt“ hätte zwischen Menschen „aller Nationalitäten und Herkünfte“.

Die Deutschen sind keine Ausländerfeinde. Aber viele sind besorgt wegen der zunehmenden Überfremdung ihrer Heimat! Maßgebliche Persönlichkeiten, darunter Helmut Schmidt und sogar die Bundeskanzlerin, haben unmißverständlich bekannt: „Multikulti ist gescheitert.“ Trotzdem wirbt der Bundespräsident weiter für seine „bunte Republik“.

Und so hoffe ich, daß der Bundespräsident doch noch die Kraft findet, zurückzutreten. Joachim Gauck wäre ein würdiger Nachfolger. Aber bei unserem „politischen Personal“ wird das ein unerfüllter Wunsch bleiben. Denn Joachim Gauck hatte unlängst Thilo Sarrazin ausdrücklichen „Mut“ attestiert und der deutschen Politik empfohlen, „von ihm zu lernen“.

Karl Betz, Reiskirchen

 

Es fehlt die erfüllte Lebensmitte

Die gegenwärtige Misere ist die Konsequenz der Unvereinbarkeit einer politisch, familiär und gesellschaftlich aufstrebenden und partiell im Umbruch befindlichen Persönlichkeit mit einem Amt, welches die geistige Reife und Abgeklärtheit einer erfüllten Lebensmitte voraussetzt. Als geringstes Erfordernis zur Eindämmung des Persönlichkeitsrisikos wäre die Einführung eines Einstiegsmindestalters von 60, besser noch 65 Jahren für dieses Amt zu empfehlen. – Gehört im gegenwärtigen Fall nicht anstatt des „Präsidenten ohne Würde“ die „Präsidentenwahl ohne Sorgfalt“ an den Pranger?!

Dr. Eberhard Reusse, Rom

 

Bezeichnende Überheblickeit

Wer sich in bezug auf Rau, Glogowski, Sarrazin und andere in so überheblicher Weise äußert, während er gegenüber dem tschechischen Präsidenten Vaclav Klaus, dem Kuli-Klauer in Chile, die exzellenten Beziehungen lobt und gleichzeitig die Vertreibungsverbrechen verschweigt, zeigt vor allem eines: Einen solchen Bundespräsidenten brauchen wir wirklich nicht.

Günther Frey, Stuttgart

 

 

Zu: „Durchschnittlich“ von Thorsten Hinz, JF 52/11-1/12

Die Unwahrheitsskala von Bild

Es ist verständlich, daß Bild sich so vehement für die Meinungs- und Pressefreiheit einsetzt, hat sie diese Freiheiten in den letzten Jahrzehnten ja besonders großzügig ausgelegt, vor allem auf der nach oben offenen Unwahrheitsskala.

Peter Holfeld, Wertingen

 

Ungeeignet, weil unbeherrscht

Wer so unbeherrscht handelt wie Wulff mit seiner Nachricht auf dem Anrufbeantworter ist für eine „normale Führungsposition“ nicht geeignet. Von höchsten deutschen Amtsträgern muß man wenigstens ein Mindestmaß an Diplomatie und Haltung erwarten können.

Heidi Körmer, München

 

 

Zu: „Der Bel-Ami von Schloß Bellevue“ von Paul Rosen, JF 52/11-1/12

Das perfekte Spiegelbild

Wie peinlich, armes Deutschland! Unser Provinz-Bundespräsident ist ein Erbsenzähler, Weichei, Gutmensch, Spießbürger, Langweiler und Duckmäuser – halt das perfekte Spiegelbild der meisten unserer deutschen Mitbürger! Jedes Volk hat bekanntlich die Politiker, die es verdient.

Rolf Knopp, Bendorf

 

 

Zum Schwerpunktthema: „Erster Diener des Staates“, JF 2/12

Zuviel des Gedenkens und Lobes

Das ist ein bißchen viel des Gedenkens und Lobes an und für den alten Landräuber und Zyniker! Die Einführung der Kartoffel ist sicher verdienstvoll, aber sein Pflichtbewußtsein und Staatsethos haben andere schon früher vorgelebt, zum Beispiel der bayerische Herzog und spätere Kurfürst Maximilian I. (1597–1651). Sein Wahlspruch: „aliis lucendo consumor“ („um anderen zu leuchten, verzehre ich mich“) meint nichts anderes als Friedrichs Wort vom Fürsten als erstem Diener seines Staates. Mitten im Frieden den Habsburgern eine Provinz (Schlesien) zu stehlen, wäre dem kaisertreuen Katholiken nicht in den Sinn gekommen.

Paul Schweiger, München

 

 

Zu: „Versprochen – gebrochen“ von Michael Paulwitz, JF 2/12

Euro-Ende aus US-Perspektive

2012 ist aus US-Sicht das Ende des Euro. Das Wettrennen der Patienten auf Krücken hat begonnen. Die Ratingagentur Fitch stufte Ende Dezember die Peripheriestaaten der Euro-Zone herab, weil „die Schuldenprobleme dieser Staaten außer Reichweite einer politischen oder finanziellen Lösung liegen“. Vor dem Kongreßausschuß sagen drei führende Wissenschaftler, daß der Euro 2012 nicht überleben wird. Vor Weihnachten hat die Fed US-Banken und Unternehmen unterrichtet, sich auf ein Ende des Euro in 2012 einzurichten. Im Sender der Evangelikalen predigt ein Pastor, Merkel strebe mit Papst und Draghi die Errichtung des Heiligen Römischen Reiches an. Schon wieder antideutsche Propaganda. Ob die Existenz der EZB das wert ist?

Carl Damko, South Pasadena / Florida

 

 

Zu: „Lautes Schweigen“ von Manfred Müller, JF 2/12

Kollekte zur Transaktionssteuer

Natürlich hat Manfred Müller recht, wenn er fordert, daß „der Westen“ – statt zu schweigen – sich für die Betroffenen Christen in Nigeria einsetzen sollte. Nur: Die Initiative zu einem solchen Einsatz sollte zunächst von der Kirche ausgehen. Und da höre ich – abgesehen von wenigen Einzelstimmen – leider nur „lautes Schweigen“. Genau darin ist meine evangelische Bayerische Landeskirche seit Jahren geradezu unüberbietbar: Sie schweigt zu jährlich hunderttausendfachem Kindermord durch Abtreibung, sie schweigt zur Entfernung von Kreuzen aus deutschen Klassenzimmern und Gerichtssälen, sie schweigt auch zu diese Probleme betreffenden Anfragen und Anträgen ihrer Kirchenmitglieder. Kritische Zuschriften werden nicht beantwortet. Stattdessen positioniert sie sich mit Petitessen, für die Kirche nun wirklich nicht zuständig ist, von der sie aber wohl glaubt, auf der Welle des politischen Trends mitschwimmen zu können.

Dann wird – wie in diesem Herbst – von der Landeskirche in unseren Gotteshäusern eine Unterschriftenaktion zur Einführung einer neuen Steuer gestartet, einer unter Fachleuten – zu denen Oberkirchenräte in diesem Fall gemeinhin nicht zählen – höchst umstrittenen Transaktionssteuer. Auch das zählt zu dem von Manfred Müller beanstandeten „lauten Schweigen“, mit dem sich Kirche langfristig überflüssig macht.

Hans-Joachim Kuhlwein von Rathenow, Herrnwahlthann

 

 

Zu: „‘Ich liebe einen Muslim’“ von Christian Schwießelmann, JF 2/12

Verkündigungsauftrag bleibend

Das Thema muslimische Ehepartner im Pfarrhaus sollte zum Anlaß genommen werden, daß in der evangelischen Kirche und an den theologischen Fakultäten endlich eine offene und ehrliche Auseinandersetzung mit den Inhalten des Islam stattfindet. Kritisches wird von vielen bewußt verschwiegen und verharmlost, wie die Rechtlosigkeit der Christen. Aber auch die Koranaussagen über Bibelfälschung, Kreuzigung, Gottesbild, Stellung der Frau, Kampfbefehle Allahs gegen Christen und andere mehr – all dies wird ausgeblendet. Ich weiß nicht, wie Frau Häcker zur Behauptung kommt, daß Allah identisch sei mit dem dreieinigen Gott, obwohl der Koran vehement den zentralen Aussagen der Bibel widerspricht.

Der § 39, Absatz 2 des Pfarrerdienstgesetzes, demzufolge der Ehegatte eines Pfarrers evangelisch sein soll, ist vor diesem Hintergrund absolut berechtigt. Er stimmt überein mit dem einmaligen Wirken Jesu Christi, das nicht kombinierbar ist mit anderen Weltanschauungen. Darum bleibt es unsere Aufgabe, den Gott des Friedens (Weihnachten), der Vergebung (Karfreitag) und der liebenden Gemeinschaft (Pfingsten) ganz besonders auch den Muslimen zu verkündigen.

Gert Zimmermann Pfarrer i.W., Essen

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