© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  07/12 10. Februar 2012

Zitate

„Daß die Folgen der europäischen Einheit immer positiv sein müssen, kann nur glauben, wer Europa-Politiker für Übermenschen hält, die sich grundsätzlich nicht irren können. Das halte ich für Hybris. Hochmut kommt vor dem Fall. (...) Auch wenn Bundestag und Bundesregierung es noch nicht wahrhaben wollen: Der Euro war wohl die folgenschwerste Fehlentscheidung der deutschen Nachkriegsgeschichte. (...) Leider steht Brüssel nicht nur für die freiheitliche Idee eines Binnenmarktes mit mehr Wettbewerb, sondern auch für das Streben nach Zentralisierung von immer mehr politischen Entscheidungen. Damit wird das Erbe Europas gefährdet: Eigentum und Freiheit, Vielfalt und Dezentralisierung.“

Erich Weede, Soziologe, in der „FAZ“ vom 3. Februar 2012

 

 

„Portugal und Griechenland werden die Eurozone verlassen müssen, es sei denn wir sind bereit, die Länder ad infinitum zu alimentieren; durch den ESM, Eurobonds oder einen Solidarbeitrag – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Auf die Dauer ist das allerdings nicht tragbar.“

Kurt von Storch, Vermögensverwalter, im „Handelsblatt“ vom 6. Januar 2012

 

 

„Der Multikulturalismus rechtfertigt den Opferstatus nahezu jeder Randgruppe.“

Francis Fukuyama, Politikwissenschaftler, in der Februar-Ausgabe des Monatsmagazins „Cicero“

 

 

„Mit der Beschwörung der Mitte durch die Parteien versuchen die Politiker, den Wählern in einer Zeit schneller politischer und gesellschaftlicher Veränderungen die Angst zu nehmen. So wird die Mitte zum Sehnsuchtsort für Stabilität und Kontinuität. (...) Die Mitte gibt es nur dann, wenn es auch Ränder gibt. Deshalb können die Parteien nur dann erfolgreich ihre Mitte beschwören, wenn sie in den eigenen Reihen auch Raum für linke beziehungsweise rechte Positionen lassen.“

Christoph Seils, Journalist, bei „Tagesspiegel Online“ am 6. Februar 2012

 

 

„Nicht wenige Deutsche identifizieren Rechts mit Böse und Links mit Gut. Ihrem geschichtlichen Durchblick hilft das nicht.“

Götz Aly, Historiker und Publizist, in der „Berliner Zeitung“ vom 7. Februar 2012

 

 

„Was ist so schlimm an einer Staatspleite? Leben wir Deutschen nicht in einem Staat, der mit einer kompletten Pleite und gewaltigen Krediten neu gestartet ist – damals nach 1945. Deutschland wurden die Reparationen größtenteils erlassen und dem Kriegsverlierer wurden zusätzlich von den Gewinnern großzügige Kredite gewährt. Unser Wirtschaftswunder ist von den anderen bezahlt worden. Mit einem Schuldenschnitt und frischem Startkapital. Und mit einem ungeheuren Bonus, dem Glauben daran, daß wir es schaffen werden, die frischen Kredite zurückzuzahlen. Wir haben dafür über vier Jahrzehnte gebraucht bis 1988. Soviel Geduld hatten die anderen mit uns, von Ultimaten und Sofortlösungen war uns gegenüber nie die Rede.“

Florian Schwinn, Radiomoderator, im Hessischen Rundfunk, am 7. Februar 2012

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