© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  07/12 10. Februar 2012

Meldungen

„Spiegel“-Redakteur wird neuer „Cicero“-Chef

Potsdam. Christoph Schwennicke wird der neue Chefredakteur von Cicero. Einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge wird der frühere Zeit-Herausgeber Michael Naumann (SPD) die Position für den dann 46jährigen freimachen. Es ist der zweite Chefredakteurswechsel in nur zwei Jahren. Naumann (70) hatte das Amt 2010 angetreten, nachdem der Gründungschefredakteur des Monatsmagazins Wolfram Weimer zum Focus gewechselt war. Schwennicke hat eine Bilderbuchkarriere gemacht: Der frühere freie Mitarbeiter kleinerer Tageszeitungen wurde erst Bonn-/Berlin- und London-Korrespondent der SZ, bevor er 2007 zum Spiegel wechselte. Dort ist er derzeit der stellvertretende Leiter des Hauptstadtbüros. Ein Richtungswechsel des unter Naumann nach links gerückten Magazins ist nicht zu erwarten. (rg)

 

Twitter führt Zensur ein – wegen Deutschland

San Francisco. Twitter hat angekündigt, seinen Kurznachrichtendienst künftig zensieren zu wollen. Als Grund nannte das Unternehmen Differenzen mit Regierungen in solchen Staaten, die die Meinungs- und Presefreiheit unterdrücken bzw. einschränken. Nur zwei Staaen werden in der Erklärung explizit genannt: Deutschland und Frankreich, die NS-Propaganda verboten haben. In solchen Ländern können nun die inkriminierten Aussagen nicht mehr verbreitet werden. Die Nutzer in dem betroffenen Land werden jedoch darüber informiert, daß ein Inhalt gesperrt wurde. Die gleiche Technik verwendet auch die Suchmaschine Google. Die Zahl der bei Google auf Wunsch von deutschen Behörden gesperrten Internetseiten ist schon jetzt die zweithöchste weltweit. (rg)

 

Wikileaks rettet sich auf Offshore-Insel

NEW YORK. Wikileaks plant einen Umzug aufs offene Meer. Der amerikanische Sender Fox News will erfahren haben, daß die Betreiber der Enthüllungsplattform eine künstliche Insel aus dem Zweiten Weltkrieg wie die Seefestung Sealand oder eine ausrangierte Ölplattform für ihre Zwecke nutzen wollen. Dadurch könnten sie ihre Rechner vor dem Zugriff durch Regierungen entziehen. Bisher sind die Wikileaks-Rechner in Schweden gelagert. (rg)

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