© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  08/12 17. Februar 2012

Stromausfälle im Winter
Ein reiner Glücksfall
Klaus Peter Krause

Daß Stromnetze zusammenbrechen und die Stromversorgung ausfällt, ist in Deutschland zur akuten Gefahr geworden. Aber sie bedroht die Unternehmen und Privathaushalte erst, seitdem die politische Führung ideologiegesteuert, beratungsresistent und damit auf überaus leichtsinnige Weise flächendeckend eine Stromerzeugung mit Windkraft, Sonnenlicht und „Biogas“ durchpauken will. In den Jahrzehnten davor waren Netzzusammenbrüche und Stromausfälle allenfalls aus ärmeren, unsoliden oder exotischen Staaten bekannt, hierzulande jedoch sind sie gleichsam Fremdworte und kein Thema gewesen, der Strom kam aus der Steckdose, das genügte.

Anfangs hatten nur Fachleute die Gefahr beschworen. Wie üblich wurden sie überhört, weil politisch nicht korrekt, also unpassend und lästig.

Nun aber ist weithin offenbar, daß die Netzbetreiber größte Mühe haben, die 50-Hertz-Frequenz im Netz ständig stabil zu halten. Schwanken darf sie nur minimal. Aber Wind und Sonne vermögen Strom nur sehr unstet zu liefern: entweder zuwenig, zuviel oder auch gar nicht. Die Regelungstechnik ist aufs höchste belastet. Lange kalte Wintertage verschärfen die Lage. An einem wirklich spektakulären Zusammenbruch sind wir bisher haarscharf vorbeigeschliddert – ein reiner Glücksfall.

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