© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  08/12 17. Februar 2012

JF intern
Schwabenstreich
Moritz Schwarz

Die JF-Redaktion habe, so beschwerte sich am Montag ein Leser aus Freiburg im Breisgau, mal wieder in typischer Hauptstadtarroganz ohne jede Sensibilität für die Vielfalt der deutschen Provinzen „das badische St. Georgen als ‘schwäbisch’ beleidigt“ (JF 7/12). Für das Versehen möchten wir uns entschuldigen.

Mit Hauptstadtarroganz hat das allerdings nichts zu tun, denn nur Thorsten Thaler und Ronald Gläser stammen aus Berlin – und tatsächlich gibt es in der Redaktion sogar zwei Badener.

Allerdings irrt der Beschwerdeführer in gewisser Hinsicht, da es sich historisch gesehen auch bei den Badenern um Schwaben handelt. Denn beide (ebenso wie Elsässer, Deutsch-Schweizer, bayerische Schwaben und andere) entstammen dem germanischen Stamm der Alamannen, der wiederum zu den „suebischen“ Stämmen zählte, wovon der Name „Schwaben“ kommt. Und so sind sie alle, egal ob Elsässer, Schweizer, Badener, Hohenzoller, schwäbischer Bayer, Liechtensteiner, Vorarlberger, Issime-Italiener oder Württemberger (letzterer umgangssprachlich „Schwabe“) – „Sueben“, also Schwaben. Zugegeben: Heute ungebräuchlich, aber wahr.

 

Moritz Schwarz ist geboren in Heilbronn, gelegen im fränkischen Teil Württembergs, und so genaugenommen kein Schwabe.

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