© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  11/12 09. März 2012

Meldungen

Statistiker zählen weniger Abtreibungen

Wiesbaden. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland rund 108.900 Abtreibungen gemeldet. Laut dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden waren das knapp 1.600 (1,4 Prozent) weniger als 2010. Knapp drei Viertel (74 Prozent) der Frauen, die 2011 Schwangerschaftsabbrüche vornehmen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahren alt, 14 Prozent zwischen 35 und 39 Jahren. Fast acht Prozent der Frauen waren 40 Jahre und älter. Die unter 18jährigen hatten einen Anteil von vier Prozent. Ihre Anzahl ging im Vergleich zum Jahr 2010 um 450 auf rund 4.000 zurück. Nach Angaben der Statistiker hatten 40 Prozent der Schwangeren vor dem Eingriff noch keine Lebendgeburt. Lebensschutzorganisationen weisen darauf hin, daß in die Statistik nur die gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche Eingang fänden und die Dunkelziffer nicht berücksichtigt werde. Zudem täusche der Rückgang der gemeldeten Abtreibungen über das wahre Ausmaß hinweg, da die Zahl der gebärfähigen Frauen ebenfalls gesunken sei. (ms)

 

Ausschüsse vereinbaren Zusammenarbeit

Berlin. Die Untersuchungsausschüsse des Bundestages und des Thüringer Landtages zur Aufklärung von Pannen der Sicherheitsbehörden im Zusammenhang mit der Mordserie der Zwickauer Terrorzelle haben eine weitreichende Akteneinsicht gefordert. „Wir haben einen Anspruch auf Amtshilfe“, sagte der Vorsitzende des Bundestagsausschusses, Sebastian Edathy, in der vergangenen Woche nach einem Treffen mit der Vorsitzenden des Gremiums des Thüringer Landtages, Dorothea Marx (SPD). Beide Ausschüsse vereinbarten eine enge Zusammenarbeit. So werde geprüft, ob eine gegenseitige Einsichtnahme in die Protokolle eingeräumt werde, kündigte Edathy an. (ms)

 

Böhmer will Straße nach Terroropfer benennen

München. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), hat sich für die Umbenennung einer Straße in Kassel nach dem mutmaßlich von der Zwickauer Terrorzelle ermordeten Halit Yozgat ausgesprochen. Damit unterstütze Böhmer den Wunsch der Hinterbliebenen des 2006 in Kassel getöteten Türken. Dessen Vater hatte auf der zentralen Trauerfeier für die mutmaßlich von der rechtsextremen Gruppierung „Nationalsozialistischer Untergrund“ ermordeten Opfer den Wunsch geäußert, die Holländische Straße in Kassel nach Halit Yozgat zu benennen. „Unser Sohn Halit Yozgat ist in der Holländischen Straße 82 geboren worden, und er ist dort in dem Ladengeschäft umgebracht worden“, begründete Ismail Yozgat seinen Vorschlag. Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen (SPD) hat bereits angedeutet, er halte einen solchen Schritt für denkbar. (krk)

 

Umfrage der Woche

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Ja, Angela Merkel würde eine Koalition mit der SPD bevorzugen. 24,3%

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abgegebene Stimmen gesamt:1858

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