© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  11/12 09. März 2012

Meldungen

EU für Frauenquote in der Privatwirtschaft

BRÜSSEL. EU-Justizkommissarin Viviane Reding drängt weiter auf eine Erhöhung des Frauenanteils in Chefetagen von Unternehmen. „Meines Erachtens ist es höchste Zeit für Europa, die gläserne Decke zu durchbrechen, die weibliches Talent weiterhin von der Spitze der börsennotierten Unternehmen in Europa trennt“, sagte Reding. Die luxemburgische Politikerin kündigte eine Initiative an, mit der mehr Frauen in Führungspositionen gelangen sollen. Dabei sei sie zu allem bereit, sagte die Politikerin. Die Bürger sollen nun Lösungsvorschläge einreichen, wie das angebliche Problem der „mangelnden Geschlechterdiversität in Chefetagen“ behoben werden könne. Reding betonte, sie sei zwar keine Befürworterin von Quoten, zeigte sich jedoch von deren Erfolg beeindruckt. So sei der Anteil von Frauen in Führungspositionen in Ländern wesentlich höher, die dafür Gesetze geschaffen hätten. Zugleich stellte die EU-Kommissarin eine Umfrage vor, nach der sich 75 Prozent der Europäer für verbindliche Rechtsvorschriften zum „Geschlechtergleichgewicht“ in Unternehmen aussprechen. Nach Angaben der EU liegt der Anteil von Frauen in Führungspositionen in Deutschland bei 15,6 Prozent und damit um drei Punkte höher als 2010. (ho)

 

Serbien: Unbekannte schänden Gedenkstätte

WIEN. Die Volksdeutsche Landsmannschaft Österreichs (VLÖ) hat mit Entsetzen auf die Schändung einer Gedenkstätte für ermordete Donauschwaben im serbischen Gakovo reagiert. „Es ist unbegreiflich, ich bin zutiefst bestürzt“, sagte der Verbandsvorsitzende Rudolf Reimann. Diese „feige Tat“ versetze jedem Donauschwaben zahlreiche Stiche in die Brust. „Wir alle sind aufgrund dieses unverständlichen Akts der Boshaftigkeit zutiefst bestürzt“, teilte Reimann mit. Er forderte zugleich eine umfassende Aufklärung durch die Polizei und appellierte an die serbischen Behörden, die Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung zu intensivieren. Die schwerbeschädigten Marmorplatten waren bereits am Wochenende entdeckt worden. Sie erinnern an die Donauschwaben, die in der Region zwischen 1945 und 1948 in Lager deportiert und systematisch von kommunistischen Kämpfern ermordet wurden. Insgesamt starben in den Vernichtungslagern der Tito-Partisanen in Jugoslawien nach Kriegsende weit mehr als 50.000 deutsche Zivilisten. (ho)

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