© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  11/12 09. März 2012

Meldungen

Iran-Atomstreit: Israel allein auf weiter Flur

PEKING. China lehnt jegliche Konfrontationsrhetorik und die einseitigen Sanktionen gegen den Iran ab. Dies erklärte Außenminister Yang Jiechi am Montag. China sei zwar dagegen, daß „irgendein Land im Nahen Osten“ Atomwaffen entwickle. Dessen ungeachtet sei man der Auffassung, daß jeder Staat – bei Beachtung internationaler Standards – das Recht zur Nutzung der Atomenergie habe. Entsprechend unterstütze Peking die Wiederaufnahme der seit einem Jahr unterbrochenen Verhandlungen im Nuklearstreit mit Teheran. Tags zuvor hatte Israels Ministerpräsident Netanjahu bei seinem USA-Besuch seine Zweifel an einer friedlichen Lösung im Atomstreit artikuliert und dem Staat Israel das Recht vorbehalten, sich „selbst zu verteidigen“. Diesbezüglich wiederholte US-Präsident Obama die Sicherheitszusagen für Israel, machte zugleich aber keinen Hehl daraus, den Streit auf diplomatischem Wege lösen zu wollen. (ctw)

 

Libyen: Schändung von Soldatengräbern

TRIPOLIS. Die libyschen Behörden haben angekündigt, die massenhafte Schändung christlicher und jüdischer Gräber in der Nähe von Bengasi restlos aufzuklären. „Die Regierung verurteilt die Zerstörung nichtmuslimische Gräber von Briten und Italienern in der Stadt Bengasi auf das schärfste“, teilte der Übergangsrat mit. Diese Aktion stehe im Widerspruch zu den Werten des Islam, die auf der Liebe aller Menschen und der Achtung menschlicher Würde basieren. Im Internet war zuvor ein Video aufgetaucht, das die Zerstörung eines britischen Soldatenfriedhofes aus dem Zweiten Weltkrieg zeigt. Zu sehen sind islamistische Milizen, die Grabsteine mit christlichen und jüdischen Symbolen umtreten und die Gefallenen als „ungläubige Hunde“ beschimpfen. (ho)

 

Britische Konservative treten Farages UKIP bei

LONDON. Zwei hochrangige Politiker der britischen Conservative Party sind vergangenes Wochenende zur United Kingdom Independence Party (UKIP) gewechselt. Roger Helmer, Mitglied des EU-Parlaments, und die stellvertretende Vorsitzende der Jugendorganisation der Konservativen, Alexandra Swann, wurden am Sonntag von Parteichef Nigel Farage (JF 3/12) empfangen. Die UKIP repräsentiere die Werte der Konservativen weitaus klarer als die Torys von Premier Cameron, begründete Helmer seinen Wechsel, „das europäische Projekt wird vor unseren Augen zusammenbrechen“. Lediglich die UKIP vertrete hierbei noch eine vernünftige Position, betonte der EU-Parlamentarier. Damit verfügt die UKIP nun über zwölf Mandatsträger im EU-Parlament. Neun davon sind in der EU-skeptischen Fraktion „Europa der Freiheit und der Demokratie“ organisiert. (ho)

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