© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  12/12 16. März 2012

Meldungen

FPÖ kündigt Ball in  der  Wiener Hofburg an

WIEN. Mit Empörung hat die Israelitische Kultusgemeinde Wien (IKG) auf die FPÖ-Ankündigung reagiert, am 1. Februar 2013 in der Wiener Hofburg den ersten „Wiener Akademikerball“ auszurichten. Hintergrund ist die Ankündigung der Hofburg-Betreibergesellschaft, ihre Räumlichkeiten künftig nicht mehr für den jährlichen Ball des Wiener Korporationsrings (WKR) zur Verfügung zu stellen. IKG-Präsident Oskar Deutsch bezeichnete den Vorgang als simple „Umtaufung“ und verglich die Veranstaltung mit einem NPD-Fest in Schloß Bellevue. Dagegen zeigte sich der bisherige Ausrichter des WKR-Balls, Udo Guggenbichler, über die neue Anmeldung hocherfreut: „Die Balltradition ist ein wichtiges Stück Wiener Kulturgut. Ich bin sehr zufrieden, daß auch den Akademikern nächstes Jahr Gelegenheit gegeben wird, ihren Ball in der Hofburg zu feiern.“ Der WKR-Ball im Januar 2012 war von massiven linksextremen Ausschreitungen und Übergriffen auf Ballbesucher überschattet worden. (nw)

 

Syrien: Bischof kritisiert westliche Staaten

ALEPPO. Der Bischof von Aleppo, Giuseppe Nazzaro, hat die Politik des Westens gegenüber Syrien scharf kritisiert. Für nachhaltige kulturelle und soziale Änderungen seien Jahrhunderte vonnöten, man könne keine sofortigen Ergebnisse verlangen, warnte der Bischof nach einem Bericht von Radio Vatican. Man dürfe die Dinge „nicht mit einer rein westlichen Denkweise angehen“. Nazzaro betonte, in vielen Regionen des Nahen Ostens seien erheblich schlimmere Menschenrechtsverletzungen alltäglich. Er frage sich, ob es dem Westen um Menschenrechte oder Wirtschaftsinteressen gehe. (ho)

 

EU erhöht Druck auf Ungarns Regierung

BRÜSSEL. Die EU-Kommission hat den Druck auf die ungarische Regierung weiter erhöht (Kommentar Seite 2). Es seien „wirkliche Änderungen in der Gesetzgebung“ nötig, um die rechtlichen Bedenken Brüssels zu zerstreuen, sagte EU-Justizkommissarin Viviane Reding. „Ungarn hat auf einige der rechtlichen Bedenken der EU-Kommission geantwortet, wir haben aber noch ernsthafte Fragen“, betonte die Kommissarin. Konkret geht es um die von der konservativen Fidesz-Regierung beschlossene Pensionierung von 274 Richtern und Staatsanwälten. Ein Sprecher der ungarischen Regierung sagte dagegen, die EU habe 90 Prozent der Änderungsvorschläge bereits akzeptiert. In den offenen Fragen sei man zudem bereit, den Dialog mit der Kommission fortzusetzen. Die EU hatte im Januar ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Ungarn eingeleitet, an dessen Ende die Aberkennung von mehreren Milliarden Euro Fördergeldern stehen könnte. (ho)

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