© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  14/12 30. März 2012

EU-Abtreibungsskandal
Wir warten, Frau Reding!
Birgit Kelle

Seit Jahren finanziert die EU mit Geldern für Entwicklungs- und Gesundheitshilfe Abtreibungen in der Dritten Welt, enthüllte diese Woche ein Bericht in Brüssel (siehe Bericht Seite 16). Millionenbeträge fließen an Organisationen, die sich die Verbreitung von „sexuellen und reproduktiven Rechten“ auf die Fahnen geschrieben haben, inklusive Abtreibungsdienstleistungen, Abtreibungsschulungen für medizinisches Personal, Notfallpakete für die einfache Abtreibung zu Hause.

Wir erinnern uns: Als Ungarn es 2011 wagte, mit EU-Geldern eine Kampagne gegen Abtreibung zu finanzieren, war die Empörung groß. Dabei wollte man dort nur ungeborene Kinder retten. Justizkommissarin Viviane Reding forderte umgehend das Geld von Ungarn zurück mit der Begründung, die EU habe keine Kompetenz in Sachen Abtreibung, demnach dürfe auch kein EU-Geld für eine Anti-Abtreibungskampagne benutzt werden.

Dann muß jetzt aber auch der Umkehrschluß gelten und das Geld zurückgefordert werden, das pro Abtreibung ausgegeben wurde und von dem nachweislich sogar Tausende von Abtreibungen bezahlt worden sind. Wir sprechen hier von zweistelligen Millionensummen. Nur zu, Frau Reding, wir warten! Die Kommission kann sich nicht mehr darauf berufen, nichts gewußt zu haben – es sei denn, sie stellt sich absichtlich taub und blind.

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