© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  14/12 30. März 2012

Meldungen

Christian Kracht äußert sich zu Vorwürfen

MÜNCHEN. Der Schweizer Schriftsteller Christian Kracht hat sich erstmals zu den Rassismus-Vorwürfen gegen ihn wegen seines neuen Buches „Imperium“ (JF 9/12) geäußert. „Ich kann beim besten Willen kein Hakenkreuz entdecken“, sagte der 45jährige vorigen Sonntag in der ARD-Literatursendung „Druckfrisch“. Kracht zitierte damit den Titel eines Gemäldes von 1984 des für seine Provokationen bekannten Martin Kippenberger (1953–1997). In der Sendung wurde darauf jedoch nicht näher eingegangen. Eigentlich sei es Erich Kästner, den er mit seinem Schreibstil versucht habe nachzumachen. „Einfach nur unterhaltend sollte es sein“, sagte Kracht im Gespräch mit Denis Scheck über sein neues Buch. Natürlich gebe es Gemeinsamkeiten zwischen seinem Helden, dem Südseeaussteiger August Engelhardt, und Adolf Hitler. Sie seien in der Zeit des späten Wilhelminismus begründet: „Ich glaube nur, daß sowohl Engelhardt als auch Hitler durchaus aus dem esoterischen Gesamtpanorama dieser Zeit schöpften.“ Zuvor hatte Kracht bei Lesungen in der Leipziger Universitätsbibliothek Albertina und im Rahmen des Kölner Literaturfestivals „Lit.Cologne“ beharrlich zu den Vorwürfen geschwiegen. (tha)

 

Schwulenverband bietet Bücher für Schulen an

BERLIN. Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) hat am Dienstag dieser Woche seine „Mobile Bibliothek“ in einem Berliner Gymnasium vorgestellt. Diese Bibliothek bietet Bücher an, in denen es „um Liebe, Freundschaft, Geschlechterrollen, Homosexualität und verschiedene Kulturen“ gehe. Bücher wie „Svenja will ein Junge sein“ werden unentgeltlich als Klassensatz zur Verfügung gestellt. „Mit den Büchern soll ein Beitrag dazu geleistet werden, die oftmals schwierige Selbstfindung zu erleichtern“, erklärte LSVD-Sprecher Jörg Steinert. Bereits sehr früh beginne für junge Menschen „die Konfrontation mit stereotypen Zuschreibungen zu ihrem Geschlecht oder ihrer Herkunft“. Die „Mobile Bibliothek“ ist Bestandteil der „Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit“ im Rahmen des Projektes Community Gaymes. Dieses Projekt will besonders Jugendliche dazu bewegen, sich mit dem Thema Homosexualität zu beschäftigen. (JF)

 

US-Studie: Kirchgänger sind zufriedener

PRINCETON. Menschen, die mindestens einmal pro Woche den Gottesdienst besuchen, sind zufriedener mit dem Leben als andere. Das hat das Meinungsforschungsinstitut Gallup (Princeton/New Jersey) herausgefunden. Es befragte dafür 329.152 Erwachsene am Telefon. Demnach verspüren Menschen desto häufiger „positive Gefühle“, je öfter sie den Gottesdienst besuchen. Erwachsene hingegen, die selten oder nie in die Kirche gingen, neigten häufiger zu „negativen Emotionen“. Als positive Gefühle galten in der Studie Lachen, Genießen, Glücksgefühle oder etwas Interessantes getan zu haben. Als negative Emotionen wurden Kummer, Traurigkeit, Streß und Ärger vorgegeben. Menschen, die mindestens einmal pro Woche den Gottesdienst besuchen, gaben an, am Vortag der Befragung 3,36 positive Gefühle gehabt zu haben. Solche, die nie in die Kirche gehen, sagten durchschnittlich, sie hätten 3,08 positive Emotionen gehabt. Kirchgänger gaben an, die meisten positiven Emotionen in der gesamten Woche am Sonntag zu haben. (idea)

 

Sprachpranger

Meet & Compete

Motto eines „Teamsport-Events“ der Bundeswehr, das vom 1. bis 3. Juni 2012 in Warendorf/Münster ausgetragen werden soll

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