© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  17/12 20. April 2012

Lesereinspruch

Maßlos übertrieben

Zur Meldung: „Feuer frei auf Mohrle und Hasso“ (JF 15/12)

Da ist meine geschätzte JF einer üblen Verunglimpfung durch Jagdgegner zum Opfer gefallen.

Wer hat denn die über 250.000 Katzen, die Jäger pro Jahr angeblich „abschießen“ sollen, gezählt? Ich halte die Zahl (leider) für maßlos übertrieben. Jäger haben zwar als Naturschützer auch die Aufgabe, wildernde Katzen kurz zu halten, denn sie sind eine Geißel der freilebenden kleinen Tierarten, aber sie erledigen diese Aufgabe meist nur ungern und daher unzureichend.

Der „Gegenstand Haustier“ wird häufig zur Ferienzeit einfach in der Natur entsorgt, Tierheime platzen aus allen Nähten. Deutschlandweit gibt es inzwischen über zwei Millionen verwilderte Katzen. Sie sind eine Bedrohung heimischer Arten. Das Umweltbundesamt hat die „Hauskatze“ als „einen der wichtigsten schadensverursachenden Neozoen in Deutschland“ eingestuft.

Gerade in der Brut- und Aufzuchtzeit erbeuten die rund zwei Millionen streunenden Katzen und Hunde in Deutschland durchschnittlich eine Million Kaninchen und Hasen und über sechs Millionen Vögel.

Hans-Joachim Schick, Suthfeld

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