© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  17/12 20. April 2012

Meldungen

Altphilologen: Latein hilft Schülern beim Lernen

ERFURT. Der Deutsche Altphilologenverband hat sich für eine Rückbesinnung auf alte Sprachen in der Schule ausgesprochen. „Mit Latein können Schüler modellhaft lernen, wie Sprache funktioniert und damit die eigene Sprache mit ihrer Grammatik besser verstehen“, erklärte der Verbandsvorsitzende Bernhard Zimmermann auf dem Bundeskongreß der Deutschen Altphilologen. Das Lateinische könne auch die Integration fördern. Laut einer Studie soll Latein Schülern mit Migrationshintergrund den Zugang zur deutschen Sprache und Kultur erleichtern. Schon heute würden mehr als 30 Prozent aller deutschen Schüler Latein lernen. Es wären noch mehr, würde es nicht seit Jahren einen Mangel an Lateinlehrern geben. Die Verantwortung dafür suchte der Freiburger Professor für griechische und lateinische Literatur bei der Politik, die den Mangel vorhersehen konnte. „Politiker denken immer nur in Wahlperioden“, kritisierte Zimmermann. (af)

 

Frankfurts Sprachpfleger gegen „One Goetheplaza“

FRANKFURT. Die Bezeichnung des Bauprojekts „One Goetheplaza“ in der Frankfurter Innenstadt stößt auf Gegenwehr des Vereins Deutsche Sprache. „Gegen das Bauvorhaben haben wir nichts. Aber warum muß es denn ein englischer Name sein“, fragte der Regionalbeauftragte des Vereins Günter Hollmann. Finanziert wird das Gebäude, in dem 6.700 Quadratmeter Bürofläche und 4.900 Quadratmeter Einzelhandelsflächen entstehen sollen, vom luxemburgischen Unternehmen FREO und dem US-amerikanischen Unternehmen AREA. Hollmann wünscht sich, daß die Investoren einlenken. „95 Prozent der Bevölkerung stehen auf unserer Seite“, betonte Hollmann. Widerstand regt sich auch in der Politik. Martha Moussa (Freie Wähler) thematisierte die Namensgebung auch in der letzten Stadtverordnetenversammlung. Frankfurts Stadträtin Daniela Birkenfeld (CDU) hatte eingewandt, daß die Stadt nur auf die Namensgebung öffentlicher Straßen und Plätze Einfluß nehmen könne. Unterdessen haben die Sprachpfleger bei einer Protestaktion alternative Namensvorschläge gesammelt, die den Investoren vorgelegt werden sollen. (af)

 

Mohammeds Biograph: Tilman Nagel wird siebzig

GÖTTINGEN. Er zählt zu den führenden deutschen Islamwissenschaftlern und Orientalisten, seine 2008 erschienene Biographie „Mohammed. Leben und Legende“ (JF 28/08) wird als „Jahrhundertwerk“ gerühmt. Darin leuchtet Tilman Nagel die Unterschiede zwischen der historischen Gestalt des Stammesführers Mohammed und deren späteren Deutung aus. An diesem Donnerstag nun kann der renommierte Orientalist, der seit 2004 gelegentlich auch für die JUNGE FREIHEIT schreibt, seinen siebzigsten Geburtstag feiern. 1942 in Cottbus geboren, 1967 promoviert, arbeitete er zunächst am Seminar für Orientalische Sprachen an der Universität Bonn. 1981 wurde er auf den Lehrstuhl für Arabistik der Universität Göttingen berufen. Im Mittelpunkt seiner Arbeit standen Geschichte und Religion des Islam im Mittelalter. Für seine Fachdisziplin hat er mehrere Standardwerke verfaßt. Im Sommer 2007 wurde Nagel emeritiert; seine Abschiedsvorlesung hielt er über das Bildungswesen in der mittelalterlichen Welt des Islam. Tilman Nagel steht als Meister vom Stuhl der Göttinger Freimaurerloge „Augusta zum Goldenen Zirkel“ vor. (tha)

 

Sprachpranger

Viel Frucht. Feel good.

Werbespruch der in Aachen ansässigen Konfitüren- und Süßwarenfirma Zentis GmbH & Co. KG

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