© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  17/12 20. April 2012

Blick in die Medien
Zweierlei Maß bei Migrantengewalt
Toni Roidl

Daß Geert Wilders wegen seiner Kritik am Islam nur versteckt leben kann, hat die deutsche Presse nie gestört. Auch mehrere Anschläge auf Islamkritiker fanden in deutschen Blättern nur ein mäßiges Echo. Eher wurde eine gewisse Mitschuld am Zorn der Moslems unterstellt.

Doch plötzlich ist die „Qualitätspresse“ in heller Aufregung. Islamisten bedrohen deutsche Bürger! Da fragt sich der Leser: War nicht bislang schon allein der Hinweis auf Negativerscheinungen der islamischen „Bereicherung“ mindestens „rechtspopulistisch“? Ach so – bei den Opfern der Bedrohung handelt es sich diesmal selbst um deutsche Zeitgeist-Journalisten!

Mitarbeiter der Frankfurter Rundschau und des Berliner Tagesspiegel wurden über Ostern in einem vierminütigen Youtube-Video namentlich genannt, als „Affen und Schweine“ beschimpft und bedroht: „Wir wissen, wo du wohnst.“

Der Urheber des Videos soll nach Informationen der Welt aus dem Umfeld von Ibrahim Abou Nagie aus Köln stammen, der als Organisator der „Koran-Verteilaktion“ radikaler Salafisten in deutschen Fußgängerzonen gilt.

Die Drohungen sind ein Skandal. Trotzdem stellt sich die Frage, warum gerade jetzt das Geschrei  so groß ist. Schließlich müßte den Redakteuren der Frankfurter Rundschau das Gefühl, öffentlich angeprangert und bedroht zu werden, doch bestens bekannt sein: Die FR hatte im September 2011 Klarnamen von Autoren der islamkritischen Internetseite „Politically Incorrect“ veröffentlicht.

Daß sich hier der Brandleger über den Rauch beschwert, fällt auch den Lesern auf. Ein Kommentarschreiber der Welt stellt fest: „Ach, wenn sich Journalisten bedroht fühlen, wird direkt ein Artikel verfaßt. Wenn sich Bürger vom Islam bedroht fühlen – Pech gehabt.“

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