© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  17/12 20. April 2012

Meldungen

Waffenforschung: Mit GPS-Technik ins Ziel

BONN. In kommenden Kriegen geht es nicht primär darum, einen großflächig anrückenden Feind, sondern Punkt- und Einzelziele zu bekämpfen. Das hat Konsequenzen für die Waffenforschung, wie Udo Habicht (Artillerieschule des Heeres) ausführt (Wehrtechnik 1/12). Um Punktziele ohne Kollateralschäden schnell zu treffen, ist Präzisionsmunition gefragt. Die Ausrüstungspolitik soll hin zur satellitengelenkten GPS-Munition führen. Diese von der Firma Raytheon entwickelte Munition sei verfügbar und werde von US-Streitkräften eingesetzt. Erfolgreiche Versuche mit der Panzerhaubitze 2000 vorausgesetzt, würden diese 155-Millimeter-Granaten ab 2016 auch in der Bundeswehr verwendet. Geschosse mit Lasersensorik befänden sich noch in der Erprobung oder hätten sich, wie ein russisches Modell, als nicht so leistungsfähig herausgestellt. (kn)

 

Himalaya: Untaugliches Symbol für Klimawandel

BRAUNSCHWEIG. Neben den Polen gelten die schmelzenden Himalaya-Gletscher als Indikatoren des Klimawandels. Die Heidelberger Geographin Susanne Schmidt gibt indes zu bedenken, daß das Dach der Welt zuwenig erforscht ist, um als schlagzeilentaugliches Barometer für die Erderwärmung herhalten zu können. Die Hochgebirgsexpertin betont, daß die Himalaya-Gletscher ganz unterschiedlich auf die globale Erwärmung reagieren. Zudem weise die Datengrundlage in dieser Region große Lücken auf. Daher seien regionale Studien und daraus abgeleitete verallgemeinernde Aussagen über die Gletscherveränderungen im 33.000 Quadratkilometer großen Umfeld von Mount Everest und Nanga Parbat „nur bedingt möglich“. Dieses „medial genutzten Symbol des Klimawandels“ zeuge eher von einem „enormen Forschungsbedarf“ (Geographische Rundschau, 4/12).

 

Mangel an Kinderärzten in ländlichen Regionen

BERLIN. Der Landärztemangel wird bisher nur unter dem Aspekt der Schwierigkeiten für Ältere diskutiert. Dabei zeigen sich heute bereits massive Probleme auch bei der Versorgung von Kindern und Jugendlichen, wie Falk Osterloh am Beispiel Ostvorpommerns belegt (Deutsches Ärzteblatt, 13/12). Dort praktizieren heute sieben Pädiater im Altersdurchschnitt von 57 Jahren. 2020 werden es vier sein. Kinderärzte fehlen auch in Baden-Württemberg und Nieder­sachsen, wo 21 Praxen vakant sind, während im Südwesten Kinderärzte keinen Nachfolger finden. Offenbar gewinne die landärztliche Tätigkeit auch dadurch nicht an Attraktivität, daß in den sozialen Brennpunkten der Großstädte mit der Häufung psycho- und soziogener Störungsbilder bei den jungen Patienten auch die Belastung der Pädiater zunehme. (ck)

 

Erkenntnis

„Facebook kann sich zu einer unbewußten Gewohnheit entwickeln. Die meisten loggen sich sofort ein, wenn sie den Webbrowser starten. Das kann Züge einer Sucht annehmen.“

Leif Denti, Psychologe an der Universität Göteborg, Quelle: www.science.orf.de

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