© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  19/12 04. Mai 2012

Zitate

„Journalisten, wem sage ich das, sind primär faul, wie alle anderen Leute auch. Das heißt, wenn sie irgendeinen Skandal, vielleicht gerade in Sachen Finanzen, recherchieren, ist das sehr mühsam und zum Schluß versteht’s dann doch kein Mensch. Da sind Geschichten über böse Nazis simpler, und wenn sie irgendwo einen Fehler machen, dann ist das antifaschistischer Übereifer, und niemand traut sich, sie dafür anzuklagen.“

Lothar Höbelt, Historiker, in „Zur Zeit“ vom 26. April 2012

 

 

„Ruhm ist ein Gut, das jedesmal an Wert verliert, wenn man es einsetzt. Ich möchte meinen Ruhm behutsam nutzen, um denen eine Stimme zu geben, denen kein Gehör geschenkt wird. Aber keine Wohltätigkeitstat eines Popmusikers bleibt ungestraft. Trotzdem glaube ich langfristig an die humanitären Erfolge der Philanthropen mit gesellschaftspolitischem Bewußtsein im Pop. Auch wenn es zu Recht zynisch erscheint, daß wir uns für humanitäre Zwecke einsetzen und gleichzeitig Platten verkaufen wollen.“

Peter Gabriel, Pop-Musiker, in der „Braunschweiger Zeitung“ vom 26. April 2012

 

 

„Wir haben gerade in der Finanzindustrie gesehen, daß sich die sogenannte extrinsische Motivation, also jenes Verhalten, das sich nur an Geldwerten orientiert, keine nachhaltigen Geschäftsmodelle produziert. Es produziert vor allem eines: hohe Fixkosten, die am Schluß immer von der Gemeinschaft getragen werden.“

David Bosshart, Philosoph und Trendforscher, im Magazin „Creative Power“ vom 26. April 2012

 

 

„Setzen die Liberalen ihre Talfahrt bei den anstehenden Landtagswahlen fort und scheitern sie womöglich sogar an der Fünfprozenthürde bei den nächsten Bundestagswahlen, würde dies rechtspopulistische Strömungen enorm begünstigen. (...) Es mag für die politische Linke in Deutschland wie ein Paradox klingen: Aber wem am Herzen liegt, hierzulande eine starke rechtspopulistische Kraft und einen Rechtsruck der gesamten politischen Kultur zu verhindern, der sollte der kriselnden FDP ‘alles Gute’ wünschen.“

Tim Lochocki, Politologe an der Berliner Humboldt-Universität, in der „taz“ vom 27. April 2012

 

 

„Daß alle Eltern dumm und schädlich für ihre Kinder sind, wie Rot-Grün behauptet, ist ein irres Menschenbild.“

Roland Tichy, Chefredakteur der „Wirtschaftswoche“, via „Twitter“ am 28. April 2012

 

 

„Wenn Europa als Einheit überleben soll, darf es nicht dem Markt überlassen, sondern muß politisch gestaltet werden. Das enthält ausdrücklich nicht den Ruf nach einer europäischen Wirtschaftsregierung, die die Souveränität der Mitgliedsstaaten außer Kraft setzen würde. Über das italienische Bildungssystem muß in Italien und über portugiesische Gesundheitsausgaben in Portugal entschieden werden. Das Haushaltsrecht gehört zu den elementaren Rechten eines nationalen Parlaments.“

Sahra Wagenknecht, stellvertretende Vorsitzende der Linkspartei, in der „FAZ“ vom 28. April 2012

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