© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  19/12 04. Mai 2012

Meldungen

Griechenland: Erstes Abschiebelager eröffnet

ATHEN. Griechenland hat am vergangenen Wochenende das erste von rund 30 geplanten Abschiebelagern für illegale Einwanderer eröffnet. Das Lager in Amygdaleza im Nordwesten Athens hat eine Kapazität für 1.200 Personen. Begleitet wurde die Eröffnung von Protesten linker Gruppen. Bürgerschutzminister Michalis Chrysochoidis von der sozialdemokratischen Pasok-Partei sagte, die Regierung habe mit dem Projekt gezeigt, daß sie auch kurz vor den Parlamentswahlen am 6. Mai noch handlungsfähig sei. Seit Wochen prägt der Kampf gegen die illegale Zuwanderung den Wahlkampf. Nach neuesten Umfragen kann die christdemokratische Nea Dimokratia mit etwa 22 Prozent der Stimmen rechnen. Die Pasok würden 18 Prozent der Befragten wählen. Bei den vergangenen Parlamentswahlen erhielten beide zusammen noch fast 75 Prozent. (ho)

 

Staatsanwalt Charkow: Timoschenko Simulantin

KIEW. Die ukrainische Staatsanwaltschaft im Verwaltungsgebiet Charkow hat Julia Timoschenko als Simulantin bezeichnet. Die wegen Veruntreuung inhaftierte Ex-Regierungschefin sei nicht von Vollzugsbeamten mißhandelt worden, sondern habe sich die blauen Flecke an Armen, Beinen und im Bauchbereich selbst zugefügt. Nach Meinung der Gerichtsmediziner seien die Hämatome auf „Druck durch stumpfe, feste Gegenstände“ zurückzuführen. Eine genaue Diagnose sei allerdings nicht möglich, da sich Timoschenko einer Zusammenarbeit mit den ukrainischen Ärzten verweigere, berichtete die Internetzeitung Rußland aktuell. Die 1960 geborene Politikerin ist in den Hungerstreik getreten, um gegen die Haftbedingungen zu protestieren und eine Behandlung im Ausland durchzusetzen (Kommentar Seite 2). Sie wolle solange hungern, wie es politische Repressionen in der Ukraine gebe. (cs)

 

Nigeria: Brutale Anschläge auf Christen

ABUJA. Im Norden Nigerias sind bei zwei Anschlägen auf christliche Gemeinden mindestens 19 Gläubige getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Hinter den Anschlägen wird die radikal-islamische Sekte Boko Haram vermutet, die einen islamischen Staat in dem mit 160 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Land Afrikas errichten will und bereits im Januar 186 Menschen tötete. In der nordnigerianischen Stadt Kano griffen Attentäter nach Armeeangaben mit Waffen und Sprengsätzen eine christliche Versammlung in einem Universitätsgebäude an. Dabei starben mindestens 15 Menschen. Zudem wurden in Maiduguri, im Nordosten des Landes, vier Gläubige getötet als sie eine Kirche verließen, teilte die christliche Stefanos Foundation mit. (cs)

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