© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  21/12 18. Mai 2012

Meldungen

Libyen warnt vor Migrantenwelle

ROM/ Valletta. Libyens Außenminister Ashour Bin Khayal hat vor einer neuen Migrationswelle aus dem Maghreb gewarnt. Bei einem Treffen mit seinem italienischen Amtskollegen Giulio Terzi di Santagata am vergangenen Wochenende berichtete Khayal von größeren Flüchtlingsbewegungen an der Grenze zwischen Ägypten und Libyen und äußerte die Furcht, daß dieses Jahr mit weitaus „schlimmeren“ Zuständen zu rechnen ist, als im vergangenen. Gerade in den letzten Tagen hat sich die Zahl der vor Lampedusa, Sizilien und Malta angelandeten und aufgegriffenen illegalen Migranten deutlich erhöht. Allein vor Malta wurden innerhalb einer Woche vier Gruppen mit über 250 Personen aus Somalia und Eritrea von der maltesischen Küstenwache abgefangen. (ctw)

 

Erdoğan setzt große Hoffnung auf Hollande

ANKARA. Der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdoğan macht sich nach dem Sieg des sozialistischen Präsidentschaftskandidaten François Hollande Hoffnungen auf spürbare Verbesserungen der türkisch-französischen Beziehungen. Erdoğan hatte den designierten französischen Staatschef frühzeitig angerufen und ihm zu seiner Wahl gratuliert. In dem Telefonat hatte er die Erwartung zum Ausdruck gebracht, daß in der Vergangenheit bestandene „künstliche Probleme“ nun gelöst würden. Die Beziehungen zwischen Ankara und Paris waren aufgrund eines Streits um das französische Völkermordgesetz belastet, was auch die umstrittenen türkischen Massaker an Armeniern während des Ersten Weltkriegs einschloß. Darüber hinaus erwartet die Türkei eine Wiederaufnahme der unter Sarkozy festgefahrenen EU-Beitrittsgespräche. (ro)

 

Wien: Zwist um NS-Hülse in Krypta des Burgtores

WIEN. Der österreichische Historiker Roman Eccher hält es für unwahrscheinlich, daß der Bildhauer Wilhelm Frass 1935 unter seiner Skulptur des Toten Kriegers in der Krypta des Äußeren Burgtores eine Metallkapsel mit nationalsozialistischem Schriftgut versteckt hat. Frass habe im Mai 1938 in seinem Personalfragebogen zur Aufnahme in die NSDAP keine Angaben gemacht und die Legende später brieflich in die Welt gesetzt, zitierte der Standard den Archivar Eccher. Der österreichische Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) hatte zuvor angekündigt, den Sachverhalt bei der Burghauptmannschaft und dem Bundesdenkmalamt aufklären zu wollen. „Es ist mir ein besonderes Anliegen, eine klare antifaschistische Haltung zu zeigen und in meinem Wirkungsbereich auch Initiativen zur Aufarbeitung der Geschichte zu setzen“, erklärte Darabos der linksliberalen Tageszeitung. (cs)

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