© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  21/12 18. Mai 2012

Meldungen

Finanzkrise: Abrechnung mit Milton Friedman

Berkeley. Der US-Ökonom James Bradford DeLong sieht die von Nobelpreisträger Milton Friedman propagierte These, daß makroökonomische Stabilität nur eine minimale staatliche Intervention erfordere, durch die Realität widerlegt. „In den USA hat Notenbankchef Ben Bernanke in der aktuellen Rezession das Friedmansche Lehrbuch fehlerfrei umgesetzt, und das hat nicht gereicht, um Vollbeschäftigung zu bewahren oder schnell wiederherzustellen“, schrieb der Politökonom von der University of California in der Financial Times Deutschland. Die Handlungsempfehlung, bei drohender Instabilität am privaten Markt „könne die Regierung diese vermeiden oder eine schnelle Konjunkturerholung herbeiführen, indem sie einfach genügend Staatsanleihen aufkaufte, um die Volkswirtschaft mit Liquidität zu überfluten“, sei keine Problemlösung, kritisierte DeLong. Schon der liberale Denker Ludwig von Mises habe „Milton Friedman und seine monetaristischen Anhänger bekanntermaßen einen ’Haufen Sozialisten’ genannt“. (fis)

 

Euro-Krise: Ausscheiden Griechenlands machbar

KÖLN. Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) hält ein Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone für verkraftbar. „Schön wäre es natürlich nicht, weil wir einen wichtigen Stein herausbrechen, und prinzipiell ist ja die Unumkehrbarkeit der Währungsunion ihr konstituierendes Merkmal“, erklärte BdB-Hauptgeschäftsführer Michael Kemmer im Deutschlandfunk. „Wir sind jetzt sicherlich besser vorbereitet auf einen solchen Schritt, als wir es vor zwei Jahren gewesen wären.“ Durch den griechischen Schuldenschnitt seien die Forderungen der Banken an Griechenland weit abgeschrieben: „Das heißt, das isoliert, stellt keine Bedrohung dar.“ (fis)

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