© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  22/12 25. Mai 2012

Meldungen

Der „amerikanische Traum“ ist gestorben

NEW YORK. Der US-Historiker Mark Lilla glaubt, daß mit dem Ende des amerikanischen Jahrhunderts auch der american dream gestorben ist. „Das Konzept lief darauf hinaus, die High School abzuschließen, einen Job anzunehmen, ein Haus zu kaufen – das war zentraler Bestandteil –, Kinder großzuziehen. Er lebte von der Erwartung, daß es den Kindern einmal bessergehen würde“, erklärte der Professor von der Columbia University in der Wiener Presse. Für den Niedergang gebe es ökonomische und kulturelle Gründe wie „den Rückgang der herstellenden Industrie, die internationalen Kapitalbewegungen, die Computerisierung, das Internet“, so Lilla. Es sei mehr erforderlich als ein Gesamtschulabschluß: „Intelligenz wird belohnt, Muskelkraft nicht so sehr.“ Weder Republikaner noch Demokraten hätten ein Konzept: „George W. Bush und Barack Oba­ma haben während der Finanzkrise ja exakt die gleiche Politik gemacht – weil sie nicht wußten, was sie anderes tun sollten.“ (fis)

 

Bosporus als Einfallstor illegaler Einwanderung

BRÜSSEL. Die griechisch-türkische Grenze ist weiter das Einfallstor für illegale Einwanderung in die EU. Allein in den letzten drei Monaten des Jahres 2011 kamen von den 300.000 Illegalen drei Viertel über die östliche Mittelmeerroute. Das geht aus dem Halbjahresbericht der EU-Kommission über den Schengenraum hervor. „Angesichts der schwerwiegenden Mängel in Griechenland ist nach Auffassung der Kommission auch weiterhin besonderes Augenmerk auf die Kontrolle der Land- und Seeaußengrenzen zu richten“, hält die Kommission fest. Deshalb soll das Euro-Krisenland weiter unterstützt werden, „die einschlägigen EU-Mittel für die Migrationssteuerung wirksam einzusetzen“. (cs)

 

„Ein Herr Lieberman ist für mich unerträglich“

WIEN. Der österreichische Verteidigungsminister Norbert Darabos hat mit kritischen Bemerkungen über den rechtsnationalen israelischen Außenminister Avigdor Lieberman für Empörung gesorgt. „Ein Herr Lieberman ist für mich als Mitglied der israelischen Regierung unerträglich. Israel ist besser gefahren, als es einen Ausgleich zwischen der Arbeitspartei und den Konservativen gab“, hatte der SPÖ-Politiker der Presse am Sonntag gesagt. „Die Äußerungen geben in keiner Weise die Haltung des Außenministeriums oder der Bundesregierung wieder“, erklärte der Sprecher des ÖVP-geführten Außenministeriums, Alexander Schallenberg. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache meinte, einem ehemaligen Zivildienstleistenden wie Darabos stehe „in keinster Weise zu, die Verteidigungspolitik Israels zu beurteilen oder gar zu kritisieren“. (fis)

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