© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  23/12 01. Juni 2012

Meldungen

Röttgens Abgang läßt Röslers Licht leuchten

BERLIN. Nicht wegen der NRW-Wahlpleite mußte Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) gehen, sondern wegen seiner Politik, die nach Ansicht der Energiewirtschaft auf eine „Deindustrialisierung Deutschlands“ hinausgelaufen sei. Demgegenüber präsentiert sich das Wirtschaftsministerium als Garant des Industriestandorts wie als Wahrer ökologischer Nachhaltigkeit. So zieht Thomas Gäckle, Abteilungsleiter Rohstoffpolitik im Rösler-Ministerium, eine positive Zwischenbilanz der deutschen Rohstoffstrategie, obwohl die Deutsche Rohstoffagentur (JF 14/12) erst seit 15 Monaten Firmen berät. Die Verträge mit Kasachstan und der Mongolei, von denen man die Lieferung metallischer und mineralischer Rohstoffe erhofft, stünden vor ihrer Umsetzung. Bei der Rohstoffwiederverwertung hätten das novellierte Kreislaufwirtschaftsgesetz sowie die EU-Elektrogeräterichtlinie einen besseren Rahmen geschaffen. Dies werde auch den illegalen Schrottexport eindämmen (Nachrichten aus der Chemie, 5/12). (ck)

 

Silikon in der plastischen Chirurgie

WEINHEIM. Mit den Silikon-Polymeren nahm das lukrative Geschäft mit Brustvergrößerungen in den USA seinen Anfang. In größerem Umfang wurden diese kosmetischen Operationen aber erst seit den achtziger Jahren nachgefragt, bis in den USA 1996 ein Verbot von Silikonimplantaten erlassen wurde. 2006 erfolgte die Wiederzulassung, nachdem Studien die unterstellten Risiken nicht bestätigt hatten. Die Diskussion flammte 2011 erneut auf, als Billig­implantate ins Visier der Medien gerieten. Der Chemiker Matthias Epple von der Uni Duisburg-Essen führt solche Komplikationen auf die Verwendung von Industriesilikonen zurück, deren medizinische Verwendung seit 2010 verboten ist. Sofern Biomaterialien von hoher Reinheit eingesetzt würden, seien Brustimplantate als „medizinisch sicher“ anzusehen (Chemie in unserer Zeit, 1/12). (mv)

 

Gebremste Landlust beim Ärztenachwuchs

OBERLIN. Der demographische Wandel und verändertes „Konsumverhalten“ von Krankenversicherten sind große gesundheitspolitische Herausforderungen. Hinzu kommen veränderte Lebensentwürfe der nachwachsenden Ärztegeneration. Deshalb hat die Kassenärztliche Vereinigung 12.000 Fragebögen (von insgesamt 80.000 Angefragten) über die Berufserwartungen von Medizinstudenten ausgewertet (Deutsches Ärzteblatt, 18/12). Danach zeichnet sich bei den Frauen eine starke Tendenz hin zur Angestelltentätigkeit ab, um Beruf und Familie zu vereinen. Geschlechtsübergreifend sei die Abneigung, „auf dem Land“, also in Orten unter 5.000 Einwohnern, zu praktizieren. (ck)

 

Erkenntnis

„Jede Arbeit ist wichtig, auch die kleinste. Es soll sich keiner einbilden, seine Arbeit sei über die seines Mitarbeiters erhaben. Jeder soll mitwirken zum Wohle des Ganzen.“

Robert Bosch (1861–1942), deutscher Mechaniker und Industrieller, 1940 bei der Einweihung des Stuttgarter Robert-Bosch-Krankenhauses

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