© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  24/12 08. Juni 2012

Rechter Anti-Globalismus: „Fundamentale Alternative“
Gegen den Welteinheitsmenschen
(dg)

Zynisch klingt es, aber für die in Routine erstarrten „Experten“ in Sachen Rechtsextremismus wirkten die dem Böhnhardt-Mundlos-Duo vom „Nationalsozialistischen Untergrund“ zugerechneten Mordtaten wie eine Sauerstoffkur. Darum ist der „Wir haben es immer gewußt“-Triumphalismus auch unüberhörbar, den der Chorführer Armin Pfahl-Traughber im Themenheft „Die rechte Gefahr“ der „bürgerrechtlichen“ Zeitschrift vorgänge (1-2012) intoniert und der als Grundmelodie alle Beiträge über „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ durchzieht, der man „rechte Pop-Rebellen“ ebenso bezichtigt wie „Mädchen und Frauen im Rechtsextremismus“. Das ganze, auf den „Extremismus der Mitte“ zulaufende Geraune ist wie üblich ohne nennenswerten intellektuellen Belang, ausgenommen vielleicht eine phänomenologisch reduzierte, erfreulich wertungsarme Skizze von Thomas Grumke zu Tendenzen internationaler Vernetzung unter rechten „globalisierten Anti-Globalisten“. Grumke erkennt in diesem Widerstand gegen die von der „Ostküste (Synonym für eine jüdische Vorherrschaft)“ der USA ausgehende, „Völker und Kulturen auslöschende Globalisierung“ und deren Dystopie vom „konsumistisch abgerichteten Welteinheitsmenschen“ eine „fundamentale Alternative“, die „entsprechend ernst genommen werden muß“.

www.vorgaenge.humanistische-union.de

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