© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  27/12 29. Juni 2012

Meldungen

Althistoriker: Der Islam gehört nicht zu Europa

Rostock. Für den Rostocker Althistoriker Egon Flaig gehört der Islam nicht zu Europa. Statt dessen habe sich Europa gegen die ständigen Angriffe der islamischen Emirate und Sultanate behaupten müssen. Der 63jährige widersprach damit im Focus dem Vorsitzenden der Türkischen Gemeinde Kenan Kolat: Die „theokratische Durchdringung des Politischen“ in der islamischen Welt habe für republikanische Gemeinwesen nach europäischem Vorbild nicht den geringsten Spielraum gelassen. Nach wie vor dominiere der Scharia-Islam, der Demokratie und Menschenrechten keine Chance biete: „Wie der Nationalsozialismus die Menschen in Herrenmenschen und Untermenschen auf rassischer Basis spaltete, so hat die Scharia ein religiöses Apartheid-System geschaffen“, schrieb Flaig. Der Scharia-Islam dürfe getrost als „Islamofaschismus“ bezeichnet werden, als der „momentan gefährlichste Rechtsradikalismus der Welt“. (cs)

 

„Vermessung der Welt“: Dreharbeiten beendet

BERLIN. Die Dreharbeiten zur Verfilmung von „Die Vermessung der Welt“ nach dem gleichnamigen Erfolgsroman von Daniel Kehlmann sind am Montag dieser Woche in Neuenkirchen (Mecklenburg-Vorpommern) zu Ende gegangen. Die historische Komödie über zwei herausragende deutsche Wissenschaftler des 19. Jahrhunderts, den Naturforscher Alexander von Humboldt (1769–1859) sowie den Mathematiker und Astronom Carl Friedrich Gauß (1777–1855), wird von Regisseur Detlev Buck in 3-D-Technik in Szene gesetzt. Albrecht Abraham Schuch (27) verkörpert Humboldt, Gauß wird von Florian David Fitz (38) gespielt. Der geplante Starttermin ist der 25. Oktober 2012. Ein Trailer ist bereits auf Youtube zu sehen. Der 2005 erschienene Roman stand wochenlang auf Platz eins der Bestsellerlisten; er gilt als eines der erfolgreichsten Bücher der deutschen Gegenwartsliteratur. (tha)

 

Samuel Beckett in Mitteldeutschland

BERLIN. Samuel Beckett (1906–1989), den irischen Großmeister des „absurden Theaters“, verbanden viele Fäden mit der deutschen Kultur. Dies hat seine Übersetzerin Erika Tophoven 2005 mit ihrer Dokumentation „Becketts Berlin“ erstmals einem breiteren Publikum vermittelt. Mit ihrem Essay „Beckett 1937 in Mitteldeutschland“ (Sinn und Form, 3-2012) setzt sie ihre Inspektion der „deutschen“ Biographie des Nobelpreisträgers fort. Bemerkenswert an ihrer Auswertung der „German Diaries“ sind weniger Becketts Impressionen aus Halle, Weimar oder Naumburg, als die darin hintergründig präsente bürgerliche Kultur, die sich unter den Bedingungen der NS-Diktatur lange behauptete. So reiste Beckett, den 1936 schon die Munch-Bilder der Privatsammlung Hudtwalcker an der Hamburger Elbchaussee tief beeindruckten, auf den Spuren des deutschen Expressionismus durch die mitteldeutsche Kunstlandschaft. Überall begegnete ihm der fördernde Einfluß großbürgerlichen Mäzenatentums, dessen Sammlungen und Stiftungen infolge des NS-Feldzugs gegen „Entartete Kunst“ 1937 aber vor der Auflösung standen. Im Falle Felix Weises fand die NS-Politik ihren Abschluß durch die SED, die den Hallenser Pumpenfabrikanten 1949 enteignete. Teile der geretteten Expressionismus-Sammlung habe ihm in den 1950ern „unter fragwürdigen Umständen“ der Kunstmaniak Lothar-Günther Buchheim „abgeschwatzt“. (wm)

 

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