© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  28/12 06. Juli 2012

Zeitschriftenkritik: Das Neue Non Nobis Domine
Ohne Kampf geht es nicht
Werner Olles

Non nobis domine, non nobis, sed nomini tuo da gloriam!“ („Nicht uns Herr, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre!“). Der Wahlspruch des im Dezember 2008 neu gegründeten Tempelritterordens Ordo Militiae Crucis Templi (OMCT) ziert die Rückseite des Titelblattes der zweimal jährlich erscheinenden Ordenszeitschrift Das Neue NON NOBIS Domine. Schwerpunktmäßig befaßt sich die aktuelle Ausgabe mit der Präimplantationsdiagnostik (PID), die Birgit Kelle in ihrem Kommentar „Augen zu, Schuß frei“ zu Recht als „erlaubte Selektion menschlichen Lebens“ bezeichnet. Die Vorsitzende des Vereins „Frau 2000plus“ sieht damit „die Büchse der Pandora“ geöffnet, denn tatsächlich weiß bis jetzt niemand, nach welchen Regeln das am 8. Dezember 2011 verabschiedete Gesetz zur PID wo und von wem angewendet wird. Vielmehr sollen Experten jeden einzelnen Fall entscheiden, ein genauer Kriterienkatalog liegt bis heute nicht vor. Dies erinnert die Autorin „stark an die Situation der Abtreibungsberatung, wo etwa Organisationen wie Pro Familia die angeblich neutrale Schwangerenberatung durchführen und eine Etage höher an den Abtreibungen Geld verdienen“.

Passend hierzu schreibt Ordensmeister Rupprecht Frhr. v. Rothkirch und Panthen im Editorial, daß die vermeintlichen „Eliten“ in Deutschland ihre Aufgaben seit Jahren nicht erfüllen: „Verlust der christlich-abendländischen Tugenden, Habgier, fehlender Gemeinsinn, fehlender Mut und mangelndes Verantwortungsbewußtsein sind die erkennbaren und meßbaren Defizite von Führungspersönlichkeiten, die zunehmend das Vertrauen des Volkes verlieren.“ Zu beklagen sei „der Hang zur Konformität, der Mangel an Originalität und die Neigung zur politischen Korrektheit“. Analysefähigkeit werde aus Feigheit nicht genutzt. Freimütig bekennt der Autor, daß dies keine neuen Diagnosen seien, doch als Tempelritter, der Vorbild für andere zu sein habe, laute seine Erkenntnis: „… ohne Kampf, also nur auf die Schmuseart geht es jedenfalls nicht.“

Über die Frühjahrskonferenz im März 2012 berichten verschiedene Beiträge. So beschreibt der Vortrag von Felix Dirsch „Verdrängt, veralbert, verunsichert – Die Christen in Deutschland“ die Situation von Christentum und Kirche in Deutschland und Europa nach 1989/90. Neben einer „zunehmenden antikirchlichen Schmähkritik“ in vielen Medien, diversen geschmacklosen Kampagnen und blasphemischen Attacken zeichnen sich speziell bei den vielfältigen antichristlichen Aktionen der Grünen und von Schwulenverbänden bereits Ansätze einer Gesinnungsdiktatur ab, die Christen das Recht abspricht, sich im Namen ihres Glaubens öffentlich zu Themen wie Homosexualität, Abtreibung etc. zu äußern. Kritisch geht Dirsch auch auf den Fall des Pfarrers Oblinger ein, der von seinem Bischof ein Schreibverbot für die JUNGE FREIHEIT erhielt, „als wäre ein diözesanes Ordinariat ein verlängerter Arm der linksextremistischen Antifa und anderer Denunzianten aus dem linken und linksliberalen Milieu“.

Kontakt: Gerhard Nübling, Mariazeller Str. 1, 78658 Zimmern-Stetten, Telefon: 0 74 03 / 83 79 www.omct-tempelritterorden.de

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