© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  28/12 06. Juli 2012

Meldungen

Rohstoffausbeute unter furchtbaren Bedingungen

FRANKFURT. Indien ist der drittgrößte Eisenerz- und Kohleproduzent. Der Adanai-Konzern verspricht für 2020 eine 200-Millionen-Tonnen-Kohleförderung und die Lieferung von 20.000 Megawatt Energie. Heute schon arbeiten elf Millionen Inder in den Branchen, die sich der Ausbeutung von Bodenschätzen widmen. Doch gerade dort, wo sich die mineralischen Ressourcen häufen, leben Menschen unter furchtbaren Bedingungen, kritisiert die indische Journalistin Aditi Roy Ghatak. All dies gehe zu Lasten der Umwelt und marginalisierter Bevölkerungsgruppen (Entwicklung+Zusammenarbeit, 6/12). Insoweit erweise sich dieser Reichtum genauso als Fluch wie in den fragilen Staaten Afrikas, wo Bodenschätze das Überleben korrupter Regime sichern. (ck)

 

Rettungsschirm auch für Athens Straßenhunde

BERLIN. Auch bundesdeutsche Tierschützer wollen gute Europäer sein. Darum beginnt Sigurd Tenbieg seinen Aufsatz über „Tierrettungsaktionen im Süden Europas“ (Mensch&Tier, 2/12) mit dem Euro-Dummenfang der Befreiung vom „lästigen Umtauschen in fremde Währungen“. Doch dann beklagt Tenbieg, daß wegen der Euro-Krise „immer mehr tierliebe Menschen mit den Problemen in Süd- und Osteuropa konfrontiert“ würden. Denn dort fehle es bekanntlich an Geld, aber nicht an Hunden und Katzen. Die Tierschutzheime kämen da schnell an Kapazitätsgrenzen. Wieder einmal sind daher deutsche Rettungsschirme gefragt, und Tierheime hierzulande nehmen den südeuropäischen Überhang auf. Selbstredend gehorche diese Caritas „strikten“ EU-Normen. Erfolge die Überführung doch nur mit Transportgenehmigung samt besonderer Zulassung für Fahrzeuge und Fahrer. (jr)

 

Mehr Flußnatur im Lebensraum Rhein

STUTTGART. Zum Thema Umweltschutz prägen Tatarenmeldungen und Horrorszenarien das öffentliche Bewußtsein. Sie verdrängen die zumeist bescheidenen Erfolge, wie eine Bilanz des Naturschutzbundes (Nabu) belegt, die zwischen 2002 und 2010 mehr Flußnatur am Rhein schaffen wollte. An sechs Stromabschnitten wurden die Uferbefestigungen zurückgebaut und insgesamt 3,4 Kilometer Ufer eigendynamischer Entwicklung überlassen. Inzwischen haben sich dort Pionierpflanzen angesiedelt, und gefährdete Käferarten sind zurückgekehrt. Negative Auswirkungen auf die Schiffahrt gebe es nicht. Mit Blick auf die ökologische Aufgabenerweiterung der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung des Bundes habe das Projekt ein großes Potential aufgezeigt, um den Lebensraum Wasserstraße zu renaturieren (Natur und Landschaft, 6/12). (ft)

 

Erkenntnis

„Ich fand es überraschend, daß unsere frühen Vorfahren Baumrinde aßen.“

Lee Berger von der südafrikanischen Universität von Witwatersrand über die Eßgewohnheiten des Hominiden Australopithecus sediba

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