© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  32/12 03. August 2012

Meldungen

Christen warnen vor islamischer Diktatur

DAMASKUS. Die christlichen Gemeinden in Syrien sehen sich existentiell bedroht. „Was anfangs als friedliche und demokratische Opposition gegen die Baath-Diktatur und ihre verschiedenen Geheimdienste in Syrien begann, entwickelt sich mit der Zeit zunehmend zu einem von außen unterstützten bewaffneten Kampf mit stark islamistischen Tendenzen“, erklärten vorige Woche syrische, chaldäische und assyrische Intellektuelle in einem Brief an die Weltöffentlichkeit. „Die Regime Katars und Saudi-Arabiens sowie der Türkei“ versuchten „mit Propaganda, Desinformation, Waffen und finanzieller Unterstützung keineswegs eine Demokratie zu etablieren, sondern sie zielen darauf ab, eine islamische Diktatur zu errichten“. Um der von „Islamisten, al-Qaida, Salafisten und Muslimbruderschaft angestrebten totalitären Herrschaft“ entgegenzutreten, müßten Assyrer, Chaldäer und syrische Christen ihre Differenzen überwinden und eine gemeinsame Lobby bilden. (fis)

 

Lega-Nord-Gründer schreibt Berlusconi ab

ROM. Der Gründer und Ehrenvorsitzende der oppositionellen Lega Nord, Umberto Bossi, hat mit dem früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi abgerechnet. Dieser sei „politisch am Ende“, sagte Bossi der La Repubblica. Eine Koalition mit seinem früheren Regierungspartner schloß der frühere Lega-Chef strikt aus. Solange Berlusconis Partei PDL die Technokratenregierung von Mario Monti unterstütze, sei kein Dialog möglich. Zudem sei es sehr zweifelhaft, ob die PDL bei den Parlamentswahlen 2013 neue Stimmen gewinnen könne. Berlusconi hatte im Juli mitgeteilt, noch einmal als Spitzenkandidat antreten zu wollen. Er verwies dabei auf Umfragen, wonach seine Partei mit ihm die besten Chancen hätte, erfolgreich aus den Wahlen hervorzugehen. (ho)

 

Regierungskritischer Blogger angeklagt

MOSKAU. Die russische Staatsanwaltschaft hat am Dienstag Anklage gegen den regierungskritischen Blogger Alexei Nawalny erhoben. Die Behörden werfen ihm vor, die Leitung eines Staatsunternehmens zur Unterzeichnung eines nachteiligen Vertrages über den Absatz von Holzerzeugnissen überredet zu haben, berichtet die Agentur Ria Novosti. Ein erstes Ermittlungsverfahren war im Mai eingestellt worden. Sollte Nawalny verurteilt werden, droht ihm eine Strafe von drei Jahren. Der Internetaktivist betreibt einen russischen Ableger von Wikileaks. Er hatte vor allem die Korruption in Staatsbetrieben angeprangert. Bis zum Beginn des Gerichtsverfahrens darf der Angeklagte die Stadt Kirow nicht verlassen. Neben Nawalny ermitteln die Behörden noch gegen zwei weitere Verdächtige. (ho)

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