© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  34/12 17. August 2012

Lesereinspruch

Stamokap-Theorie

Zu: „Es steht zuviel auf dem Spiel“ von Norbert Geis, JF 32/12

Norbert Geis’ Mut ist Respekt zu zollen, als einer der wenigen Volksvertreter in dieser Zeitung die Stimme der Vernunft zu erheben. Sein Plädoyer für die „Euro-Rettung“ zeigt indes, wie auch wackere, aufrechte Freiheitsliebende der sozialistischen, mit Dirigismus und Stamokap-Theorie sympathisierenden Regierungspropaganda anheimfallen können: Erstens ist die enge wirtschaftliche Verflechtung Deutschlands mit seinen Nachbarn nicht der Gemeinschaftswährung Euro geschuldet, sondern Folge seiner geographischen Mittellage, tüchtiger Menschen und konkurrenzfähiger Produkte.

Zweitens sind die Folgen der von Geis angeführten administrativen EU-Direktiven in aller Regel zweifelhaft, viele Menschen empfinden sie schlicht als freiheitseinschränkende Bevormundung.

Der These, allein supranationale Regelungen seien effektiv, stehen mindestens Demokratieprinzip und Subsidiarität entgegen. So richtig die Beobachtung des abnehmenden Anteils Europas an der Weltbevölkerung ist, so verkehrt ist es – drittens – hieraus die Vereinigten Staaten von Europa zu fordern.

Stephan Wupper, München

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