© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  34/12 17. August 2012

Meldungen

Milliardär will BZÖ und FPÖ Konkurrenz machen

WIEN. Der austro-kanadische Milliardär Frank Stronach (79) will zur österreichischen Nationalratswahl 2013 antreten. Der Magna-Gründer will einen wirtschaftsliberalen, Euro-kritischen Kurs fahren. In der Wiener Presse kündigte er die Parteigründung und die Bekanntgabe seiner Mitstreiter für Ende September an. Die zugrundeliegende Philosophie sei „Wahrheit, Transparenz und Fairneß“. Österreichische Medien prognostizierten, eine Stronach-Partei werde in Konkurrenz zu FPÖ und BZÖ treten müssen. Deren Vertreter zeigten sich jedoch gelassen. FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl befürchtet allenfalls ein „Strohfeuer“. Parteichef Heinz-Christian Strache kommentierte auf Facebook: „Stronach, ein neoliberaler Kapitalist, der sich um Österreich Sorgen macht, jedoch seinen Hauptwohnsitz in der Schweiz angegeben hat und als Steuerflüchtling im Schweizer Steuerparadies in Zug Steuern zahlt.“ (sr)

 

Klaus verteidigt Gegner des „Prague Pride 2012“

PRAG. Der tschechische Staatspräsident Václav Klaus hat die konservativen Kritiker des Festivals „Prague Pride 2012“ gegen heftige Kritik in Schutz genommen. Es sei richtig, daß die Gegner des Homosexuellenfestivals sichtbar und laut auftreten. „Es kann nicht so sein, daß eine Seite laut ist und die andere schweigt. Ich begrüße, daß sie dagegen auftreten“, erklärte der rechtsliberale Politiker vorige Woche anläßlich seiner traditionellen Wallfahrt auf die Schneekoppe. Die konservative Initiative Dost („genug“) hat für den 18. August unter dem Motto „Verteidigung der Würde von normalen Leuten“ eine Gegenveranstaltung zur „Prague Pride“-Parade im Zentrum von Prag angemeldet. Der Prager Bürgermeister Bohuslav Svoboda von der liberalkonservativen Regierungspartei ODS hat die Schirmherrschaft über das Festival übernommen. Klaus hatte schon im vergangenen Jahr wegen seiner Kritik am „Homosexualismus“ für Aufsehen gesorgt. (fis)

 

Australien schiebt illegale Einwanderer ab

CANBERRA. Die australische Regierung will illegale Einwanderer künftig nach Malaysia, Papua-Neuguinea und Nauru abschieben. Ministerpräsidentin Julia Gill kündigte an, einem Expertengremium zu folgen, das die Regierung eingesetzt hatte, um die illegale Einwanderung einzudämmen. Sie vollzog damit eine politische Kehrtwende, da sich die Australian Labor Party bislang weigerte, Auffanglager außerhalb Australiens einzurichten. Zuvor waren zwei Boote von Menschenschmugglern auf dem Weg von Indonesien nach Australien gekentert, wobei mehr als 90 illegale Einwanderer ihr Leben verloren. (cs)

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