© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  35/12 24. August 2012

Zitate

„Kabarett ist mir meistens zu sehr Zeigefinger-Theater. Nach dem Motto: Ich hab’s verstanden und erkläre euch das jetzt. Wenn ich auf der Bühne stehe und sage ‘Nazis sind Schweine’, dann kann ich mich bei meinem Publikum darauf verlassen, daß es applaudiert. Das ist mir aber zu einfach. Denn die Leute kamen ja schon als Nicht-Nazis zu mir ins Publikum und werden auch als Nicht-Nazi wieder nach Hause gehen.“

Kurt Krömer, Komödiant, bei „Cicero online“ am 15. August 2012

 

 

„Wir brauchen kein Wiedererweckungserlebnis für die Konservativen (...) Wer seine politische Heimat im Konservatismus hat, der hat als politische Heimat nur die Union.“

Volker Bouffier, hessischer Ministerpräsident (CDU), in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 16. August 2012

 

 

„Das Problem ist, daß du in jedem Land der westlichen Welt sofort rasiert wirst, wenn du die Frage aufwirfst, ob gleichgeschlechtliche ‘Eltern’ eventuell zu psychischen Fehlentwicklungen der Kinder führen, wie es zum Beispiel die unlängst vollzogene Geschlechtsumwandlung eines von zwei Lesben aufgezogenen nunmehr ehemaligen Jungen in den USA nahelegt. Das Problem ist, daß das Normale nicht mehr als normal gelten, sondern alles, was ist, undiskutierbar normal sein soll, daß also Toleranz umschlägt in einen Totalitarismus der Toleranz.“

Michael Klonovsky, Journalist und Schriftsteller, in seinen „Acta diurna“ vom 16. August 2012

 

 

„Wer im Krieg etwas verbrochen hat, muß heute mindestens 90 Jahre alt sein. Wieviel Promille der Bevölkerung sind das? Acht? Acht Promille natürlich nur dann, wenn wir von einer Kollektivschuld ausgehen. Bei der konkreten Schuld wird es sich höchstens um Tausende handeln. In einem 80-Millionen-Volk. Wie lange sollen also die Deutschen für alles Mögliche zahlen? 50 Jahre? 100 Jahre? Für immer? Bei einer Haftungsgemeinschaft (...) geht es nämlich um nichts anderes als um Geld. Solidarität, historische Verantwortung, europäische Idee – das alles sind schöne Worte, aber im Endeffekt geht es trotzdem nur ums Geld.“

Richard Sulik, Vorsitzender der slowakischen Partei Freiheit und Solidarität, bei „Zeit Online“ am 19. August 2012

 

 

„Das richtige Europa ist kein Elite-Club und kein von einer Superbehörde regierter Staatenbund. Das richtige Europa ist eine Lerngemeinschaft, gegründet auf Freiwilligkeit und Selbstbestimmung.“

Martin Walser, Schriftsteller, in der „FAZ“ vom 21. August 2012

 

 

„Die Opferbereitschaft für Vater Staat trägt hierzulande pathologische, gänzlich antiödipale Züge. (...) Die Liebe zum Papa lassen sich die Bürger etwas kosten, auch weil dieser stets nach mehr krakeelt. (...)Deutschland muß seine Liebe zum Staat von ihrer selbstzerstörerischen Leidenschaft therapieren und dabei seine Abneigung gegen die schuftenden Nettozahler eindämmen, besonders dort, wo ein masochistischer Selbsthaß zum Vorschein kommt.“

Ulf Poschardt, stellvertretender Chefredakteur, in der „Welt“ vom 21. August 2012

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