© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  35/12 24. August 2012

Meldungen

Justizministerin für Adoptionsrecht

Hamburg. Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hat das Adoptionsrecht für homosexuelle Paare gefordert. „Wenn mehr gleichgeschlechtliche Paare Kinder haben, ist das wunderbar“, schreibt die FDP-Politikerin in einem Beitrag für den Stern. Neben der bereits jetzt möglichen Stiefkindadoption werde sich die volle Adoption Bahn brechen. „Wenn zwei Menschen des gleichen Geschlechts ein Paar werden, sollte die Politik sie nach Kräften unterstützen“, schreibt Leutheusser-Schnarrenberger weiter. Sie zeigte sich verwundert über die Debatte um die Ausdehnung des Ehegattensplittings auf gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften. „Warum sollte es nicht Aufgabe der Politik sein, geeignete Rahmenbedingungen für eine bunte individualisierte Lebenswirklichkeit zu schaffen,“ fragt die Ministerin. (ms)

 

Evangelische Kirche verteidigt Moscheebau

Nürnberg. Im Streit um eine geplante Moschee in Nürnberg hat die evangelische Landeskirche zu mehr Toleranz gegenüber dem Islam aufgerufen. Er sehe nicht ein, warum das verboten werden sollte, sagte der Islambeauftragte der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Rainer Oechslen, der Nachrichtenagentur dpa. Ein Minarett kennzeichne ein Gebäude nun mal als Moschee. Die Stadt Nürnberg hatte den Bau der Moschee im Stadtteil Hasenbuck im Juni genehmigt. Dagegen regt sich nun Protest. Mehrere Anwohner haben Eilanträge gegen die Errichtung der Moschee mit einem 13 Meter hohen Minarett eingereicht. Laut Oechslen benötige eine Moschee zwar nicht unbedingt ein Minarett, aber auch eine Kirche brauche keinen Kirchturm. Kirchen, Moscheen und auch buddhistische Tempel „gehören zum religiösen Pluralismus“ in der Gesellschaft, sagte der Islambeauftragte. (krk)

 

Weniger Visa für Kindernachzug erteilt

Berlin. Von 2005 bis 2011 sind weltweit 68.147 Visa zum Kindernachzug nach Deutschland erteilt worden. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen hervor. In ihrer Anfrage hatte die Fraktion darauf verwiesen, daß nach den Zahlen des Migrationsberichts für 2010 die absoluten Zahlen von Visa für den Kindernachzug seit 2002 um 60 Prozent zurückgegangen seien. Nach Angaben der Bundesregierung liegen hierzu allerdings keine detaillierten Erkenntnisse vor. Ihrer Einschätzung nach „dürfte dies in erster Linie mit dem allgemeinen Rückgang des Familiennachzugs zu erklären sein“. Der Anteil der Kinder am gesamten Familiennachzug von 2002 bis 2010 habe dabei zwischen 25 und 21,3 Prozent gelegen und in diesen Jahren stets nur geringen Schwankungen unterlegen, teilte die Bundesregierung mit. (ms)

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