© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  36/12 31. August 2012

Lesereinspruch

Untermenschen

Zu: „Vom Ich zum Wir“ von Alain de Benoist (JF 34/12)

Als JF-Leser schätze ich besonders das Bemühen der Zeitung, die politische und gesellschaftliche Kultur des „Nationalmasochismus“ in Deutschland zu bekämpfen. Deshalb bin ich entsetzt über Ihren Beitrag zum französischen Schriftsteller Maurice Barrès, einen ausgewiesenen Deutschenhasser.

Seit Jahren forsche ich zum Thema der autonomistischen Bewegung im Elsaß und habe mich daher mit der unheilvollen Rolle von Barrès auseinandergesetzt. 1919 hatte er das Buch „L’appel du Rhin“ (der Ruf des Rheins) verfaßt. Darin beschreibt er die Deutschen als eine „humanité inférieure“, sprich Untermenschen. In diesem Werk offenbart sich Barrès nicht nur als extremer nationalistischer französischer Rassist, sondern auch als Charakterschwein, das dem besiegten Feinde die Menschenwürde abspricht.

Hätten sich Barrès und die französischen Politiker seines Kalibers durchgesetzt, würden heute die Kinder im Rheinland Französich sprechen, wie die Elsaß-Lothringer. Diese Sachverhalte sollte man auch den Lesern der JUNGEN FREIHEIT nicht vorenthalten.

Michael Meiers, Bern / Schweiz

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen