© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  38/12 14. September 2012

Kurdenkrawall in Mannheim
Bedingt abwehrbereit
Henning Hoffgaard

Ein kurdisches „Kulturfestival“ in Mannheim mit 40.000 Teilnehmern aus ganz Europa endet in einer Gewaltorgie – und Politik und Polizei reagierten „überrascht“. Wer findet den Fehler? Daß ähnliche Demonstrationen in Berlin und Hamburg regelmäßig in Straßenschlachten mündeten, hat sich bis zur grün-roten Landesregierung in Stuttgart offenbar noch nicht herumgesprochen. Anders läßt sich der Einsatz von gerade einmal 800 Polizeibeamten nicht erklären.

Bei jeder noch so kleinen Demonstration von noch so kleinen Rechtsparteien marschieren regelmäßig mehr Beamte auf. Das Vertrauen in die Friedfertigkeit der PKK-Anhänger hat sich bitter gerächt: 80 verletzte Polizisten und ein immenser Sachschaden. Die von mehreren tausend gewalttätigen Kurden heftig bedrängte Polizei mußte schnell das Feld räumen. Der Mob konnte über Stunden ungehindert wüten. Die Schuld schoben die Veranstalter bequem auf die Polizei.

Mannheims SPD-Oberbürgermeister fährt nun schweres Geschütz gegen die Randalierer auf: Ein neuer multikultureller Dialog soll es richten. Wozu auch die Polizisten mit den nötigen Abwehrmitteln ausrüsten, wenn man sich später gemütlich am runden Tisch treffen kann? In Mannheim hat sich die grün-rote Regierung am Wochenende nur bis auf die Knochen blamiert. Und dafür mußten die eingesetzten Beamten im wahrsten Sinne des Wortes ihre Knochen hinhalten.

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