© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  38/12 14. September 2012

Meldungen

Burschenschaften rufen zur Einheit auf

Hamburg. Die Burschenschaftliche Gemeinschaft (BG) hat für den Erhalt der Einheit des Dachverbandes Deutsche Burschenschaft (DB) plädiert. Man werde einen „konstruktiven Diskussionsprozeß“ bis zum außerordentlichen Burschentag im November anstoßen, heißt es in einer Stellungnahme der als politisch rechts verorteten Interessengemeinschaft. In diesem Zusammenhang nannte die BG die Veröffentlichung von internen Papieren eine „bewußte Störaktion“. Die BG, der 42 DB-Burschenschaften angehören, kritisierte außerdem die „politisch-korrekte Stigmatisierung von Einzelbünden“. Hintergrund ist die vergangene Woche (JF 37/12)bekanntgewordene Forderung der Initiative Burschenschaftliche Zukunft, drei Burschenschaften wegen rechtsextremer Tendenzen aus der DB auszuschließen. (vo)

 

Verfassungsschutz warnt vor Salafisten

Berlin. Im Bundesamt für Verfassungsschutz wächst die Besorgnis über die zunehmende Reisetätigkeit von Salafisten aus Deutschland nach Ägypten. „Wir befürchten, daß Ägypten aufgrund der starken islamistischen Kräfte dort zur Drehscheibe für Salafismus und Terrorismus werden könnte“, sagte der neue Präsident des Verfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen, dem Tagesspiegel. Das Land am Nil werde „mehr und mehr zum Reiseziel von Dschihadisten“. So seien allein von Januar bis August 23 Personen von Deutschland nach Ägypten gereist, sagte Maaßen. Das sei „jetzt schon eine Verdopplung der Zahl des gesamten Jahres 2011“. Außerdem säßen nach Schätzungen des Innlandsgeheimdienstes 30 weitere, die nach Ägypten wollten, „auf gepackten Koffern“. (ms)

 

Bin Ladens Leibwächter bezieht Sozialhilfe

Bochum. Ein ehemaliger Leibwächter Osama bin Ladens, Sami A., bezieht in Deutschland Sozialhilfe. Nach Informationen der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung soll der 36 Jahre alte Tunesier seit acht Jahren in Bochum leben und seit 2008 Geld vom deutschen Staat erhalten, bislang 20.000 Euro. Der Salafist profitiert dabei von einem Abschiebeverbot nach Tunesien. Von Sami A. gehe „eine generelle Gefahr aus“, heißt es in einer Stellungnahme des nordrhein-westfälischen Innenministers Ralf Jäger (SPD), aus der die Zeitung zitiert. Der radikale Prediger sei eine „religiöse Autorität“ und wirke nicht zuletzt dank „seiner militärischen Ausbildung in einem Al-Qaida-Lager“ als Vorbild. Sami A. habe auch Kontakt zu mutmaßlichen Drahtziehern der Anschläge vom 11. September unterhalten. Während Jäger „keine gerichtsfesten Hinweise“ sieht, nach denen der Salafist „gezielt Personen in seinem Umfeld radikalisiert“, verdächtigt die Bundesanwaltschaft Sami A., zwei Mitglieder der mutmaßlichen Al-Qaida-Zelle in Düsseldorf maßgeblich radikalisiert zu haben. (FA)

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