© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  38/12 14. September 2012

Meldungen

Neuausrichtung stößt auf Skepsis

Berlin. Die Führungskräfte der Bundeswehr sehen den Umbau und die Neuausrichtung der Bundeswehr mit großer Skepsis. Das geht aus einer vom Deutschen Bundeswehrverband in Auftrag gegebenen Studie der Technischen Universität Chemnitz hervor. Demnach bewerten knapp die Hälfte (47 Prozent) der 1.768 befragten Bataillonskommandeure, Kompaniechefs und Spieße die Umsetzung der Neuausrichtung als schlecht oder sehr schlecht. Nahezu 90 Prozent der Befragten ist vor diesem Hintergrund der Meinung, daß die derzeitige Reform einer baldigen Korrektur bedarf. Als Folge der Verunsicherung durch die Neuausrichtung gaben drei Fünftel (58 Prozent) an, bereits darüber nachgedacht zu haben, die Armee zu verlassen. Nahezu zwei Drittel (66 Prozent) würden Bekannten und Familienmitgliedern den Dienst in der Bundeswehr nicht empfehlen. Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Oberst Ulrich Kirsch, äußerte sich angesichts der Ergebnisse besorgt. Es müsse für die Soldaten sichtbar werden, daß die Reform ein Projekt der ganzen Regierung ist. (ms)

 

Rüstungsexporte: Israel fordert Mitsprache

Berlin. Bei deutschen Waffengeschäften mit Staaten der arabischen Welt verlangt Israel künftig ein Mitspracherecht. Eine Abstimmung und ein regelmäßiger Austausch sollen dazu führen, daß die israelischen Streitkräfte ihre Überlegenheit sicherstellen können, wie der Tagesspiegel berichtete. Anlaß waren die kürzlich erschienenen Meldungen über geplante deutsche U-Boot-Lieferungen an Ägypten gewesen. Israel verwies auf die politischen Veränderungen in der arabischen Republik: „Das heutige Ägypten ist anders als das Ägypten Mubaraks.“ Israel möchte zu derselben Übereinkunft kommen, wie es zwischen Jerusalem und Washington besteht. (mh)

 

Grundschule für drei Religionen

Osnabrück. Christliche, jüdische und muslimische Kinder werden in Osnabrück künftig an einer „Drei-Religionen-Schule“ gemeinsam unterrichtet. Die in der vergangenen Woche eröffnete Grundschule wird von der Schulstiftung des Bistums gemeinsam mit der jüdischen Gemeinde und zwei Moslemverbänden getragen und die Kinder zu interreligiöser Toleranz erziehen. Religiöse Feste und Speisevorschriften sollen laut Schulkonzept besonders gewürdigt werden. „Wir sind gespannt, wie es mit dem gemeinsamen Essen klappt, wenn das Essen koscher und nach den Vorschriften der islamischen Küche zubereitet werden muß“, sagt die islamische Religionslehrerin Annet Abdel-Rahman. Das Schulprojekt, dessen Logo einen offenen Kreis aus Kreuz, Menora und Halbmond darstellt, ist eine Reaktion des Bistums auf ausbleibende Einschreibungen an der bisher katholischen Schule. (tb)

 

Umfrage der Woche

Antisemitismus-Debatte: Führt islamische Einwanderung zu mehr Antisemitismus?

Nein, Antisemitismus ist in Deutschland nur ein Randphänomen. 5,4 %

Nein, Muslime sind auch nicht antisemitischer als Deutsche. 2,7 %

Ja, der Islam ist eine im Kern juden- und christenfeindliche Religion. 75,1 %

Ja, durch den Nahost-Konflikt hat der Antisemitismus der Moslems in Deutschland zugenommen. 16,7 %

abgegebene Stimmen gesamt: 3373

Aktuelle Umfrage: ESM: Ist die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts richtig?

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