© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  38/12 14. September 2012

Meldungen

Markus Beisicht wegen Parteizeitung angeklagt

KÖLN. Markus Beisicht steht wegen einer Wahlkampfzeitung vor Gericht. Die umstrittene Ausgabe mußte 2010 eingestampft werden. Nun soll der Pro-NRW-Chef zusätzlich wegen eines Verstoßes gegen das Kunsturhebergesetz verurteilt werden. Auf dem Foto waren linke Gegendemonstranten bei einem Pro-NRW-Parteitag zu sehen. Diese hatten ein Kunstwerk mitgebracht, das auf ebenjenem Foto zu sehen war. Drei Justizbehörden haben eine Anklageerhebung zunächst abgelehnt. Auf politischen Druck hin wurde jedoch ein entsprechender Beschluß eines Amtsgerichtes vom Landgericht Köln kassiert. Nun wird sich Beisicht, der sich an „russische Verhältnisse“ erinnert sieht, doch vor Gericht für das Foto verantworten müssen. Ihm droht eine einjährige Freiheitsstrafe. (rg)

 

Rußland zensiert Zeichentrickfilme

Moskau. Die russische Regierung zensiert westliche Zeichentrickfilme. Wie der Stern berichtet, sind davon die Serien „Die Simpsons“, „Pu, der Bär“, „Southpark“ und zuletzt „Tom und Jerry“ verboten. Grund seien Erlasse der Zensurbehörde, die auf einem neuen Jugendschutzgesetz beruhen, das seit dem 1. September in Kraft ist. Es besagt, daß Kinder keine Gewalt zu sehen und keine Schimpfwörter zu hören bekommen sollen. Kritiker werfen der Behörde vor, mit zweierlei Maß zu messen. Während Pu, dem Bären, vorgeworfen wird, sich von geklautem Honig zu ernähren, enthielte die russische Zeichentrickserie Nu Pogodi viel bedenklichere Szenen. Die Boulevardzeitung RK habe dem Kreml vorgeworfen, Sittenstrenge „wie im Iran“ einführen zu wollen. (rg)

 

DDR-Witze: Netzseite für Journalistenpreis nominiert

Berlin. „Warum mußte in jeder Fleischerei mindestens eine Wurst liegen?“ „Damit die Leute sich nicht anstellen, um die Fliesen zu kaufen.“ Damit DDR-Witze wie dieser nicht in Vergessenheit geraten, hat die Berliner Morgenpost eine Internetseite eingerichtet, die sich regimekritischen Witzen widmet. Das Projekt „DDR-Flüsterwitze“ ist für den Online-Journalism-Award am 22. September in San Francisco nominiert. Die Tageszeitung setzt damit nach der Rekrutierung von 17 Leserreportern (JF 35/12) neue Akzente für modernen Lokaljournalismus. (rg)

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