© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  38/12 14. September 2012

Klimakatastrophe: Der frühe Mensch in der Kaltzeit vor 70.000 Jahren
Nur wenige überlebten
(wk)

Derzeit überschlagen sich die Warnungen vor den fatalen Folgen einer Klimaerwärmung. Und tatsächlich stand der moderne Mensch (Homo sapiens sapiens) schon einmal wegen des Klimawandels unmittelbar vor dem Aussterben. Das war vor 70.000 Jahren. Allerdings wurde es damals nicht wärmer, sondern die Temperaturen fielen ‒ bedingt durch das erste Kältemaximum im Verlauf der Würm-Eiszeit, das mit dem größten Vulkanausbruch in der Geschichte der Menschheit zusammenfiel. Die Aschemengen, welche nach der Explosion des Toba in Indonesien in die Atmosphäre gelangten, verstärkten die ohnehin schon drastische Abkühlung. Diese wiederum führte in Afrika, dem bis dahin noch alleinigen Siedlungsraum des Menschen, zu Trockenheit und Nahrungsmangel. Infolgedessen kam es zu einem extremen Bevölkerungsrückgang: Letztendlich überlebte nur eine kleine Population des Homo sapiens sapiens die nächsten 10.000 Jahre. Das erklärt, warum alle heute auf der Erde lebenden Personen genetisch relativ eng miteinander verwandt sind (Archäologie in Deutschland, 4/2012). Nach der Wiedererwärmung erfolgte dann die sukzessive Expansion nach Eurasien, wobei sich mittlerweile die Indizien dafür mehren, daß die Abwanderung aus Afrika nicht auf dem kürzesten Weg über Anatolien und den Balkan, sondern via Zentralasien erfolgte.

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