© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  43/12 19. Oktober 2012

Rundfunkrat künftig ohne Vertriebenen-Vertreter
Kulturelle Ausrottung
Rudi Pawelka

Noch ist es nicht beschlossen, es deutet sich jedoch an: Auch im grün-rot regierten Baden-Württemberg soll der Vertreter der Heimatvertriebenen aus dem Rundfunkrat des SWR entsorgt werden. Die Begründung ist dieselbe wie in vorangegangenen Fällen andernorts: Angeblich sind die Vertriebenen keine gesellschaftsrelevante Gruppe mehr. Dafür nahm man dann andere Vertreter auf, die besser in das ideologische Bild paßten.

Ginge es nach der Mitgliederzahl der in den Rundfunkräten vertretenen Gruppen, müßten eher andere Vereinigungen entfernt werden. Und ginge es nach der Bedeutung der jeweiligen Anliegen, wären die Vertriebenen in diesen Gremien unverzichtbar. Wer sonst ist Fürsprecher für die Weitergabe des reichen Kulturerbes des deutschen Ostens?

Mit der Ausbootung der Vertriebenen wirft Grün-Rot das kulturelle Erbe der Vertreibungsgebiete über Bord – und damit auch einen Teil deutscher Identität. Der frühere US-Präsident George Bush nannte die Vertreibung der Deutschen einen der schlimmsten Fälle kultureller Ausrottung. Die Landesregierung in Stuttgart setzt diese Ausrottung fort und zeigt ein gebrochenes Verhältnis zur eigenen Nation.

 

Rudi Pawelka ist Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Schlesien. www.schlesien-lm.de

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