© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  43/12 19. Oktober 2012

Meldungen

Türkei erzürnt über EU-Fortschrittsbericht

ANKARA. Die türkische Regierung hat den diesjährigen EU-Fortschrittsbericht für die Türkei als „unausgewogen“ kritisiert. In ihm hatte die EU-Kommission zwar die „relativ demokratische“ Arbeit an einer neuen Verfassung begrüßt, sich aber dennoch „besorgt“ über die Mißachtung der Grundrechte gezeigt. Angaben des Außenministeriums in Ankara zufolge wurde in dem Bericht zu großer Wert auf die Darstellung der negativen Entwicklungen gelegt. Positive Entwicklungen wurden eher marginal thematisiert. Dieses pessimistische Urteil führen Vertreter der Regierung auf die intensive Lobbyarbeit der griechischen Zyprioten zurück, die zur Zeit die EU-Ratspräsidentschaft ausüben. In diesem Kontext kritisierte das Außenministerium, Angaben der Nachrichtenagentur TRT zufolge, Brüssels ignorante Haltung bei den stockenden griechisch-türkischen Zypernverhandlungen. (ctw)

 

Südtirol: Kampf gegen „Ausverkauf der Heimat“

Pustertal. Die südtiroler Arbeitsgruppe „Aktion Heimat“ wird ihre Initiative „Stopp Ausverkauf der Heimat“ fortsetzen und intensivieren. Bereits im März hatte die vom Schützenbezirk Pustertal, dem Heimatpflegeverband Bezirk Pustertal und dem Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbund gegründete Initiative mit einer Plakataktion an vier Orten ihr Mißfallen über die „Zersiedelung“ Südtirols zum Ausdruck gebracht. Weitere Transparent-Aktionen folgten in den letzten Wochen. Die „offensichtlich planlose“ Verbauung, so die Initiatoren, zerstöre die landwirtschaftlich-dörfliche Prägung der Region. Zudem würden Wohnsiedlungen ohne funktionalen, infrastrukturellen und gestalterischen Zusammenhang zur traditionellen Baukultur errichtet. Im Fokus der Kritik steht zudem das Zweitwohnungsproblem. In den Dolomitenorten Corvara und Welschnofen gibt es jetzt schon mehr – zu 90 Prozent von Italienern gekaufte – Zweitwohnungen als ständig bewohnte. Dies beeinträchtige nicht nur Kultur und Brauchtum sondern ebenso die Wertschöpfung für die Tourismusbranche. Besonders gravierend sei die Lage zur Zeit im Oberen Pustertal”, erklärte der Schützen-Bezirksmajor Haymo Laner und kritisierte die „Vogel-Strauß-Politik“ der Verantwortlichen . (ctw)

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