© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  43/12 19. Oktober 2012

Meldungen

USA: Renaissance des Uranabbaus in Wyoming

STUTTGART. Ganz eingestellt wurde der 1951 begonnene Uranbergbau in den USA nie. Aber zwischen 1953 und 1980 betrug die Jahresproduktion bis zu 16.800 Tonnen, 2003 waren es nur noch 780 Tonnen. Inzwischen ist es zu einer Verknappung des weltweiten Uranangebots gekommen – bei wirtschaftlich nutzbaren US-Reserven von 400.000 Tonnen. Vor allem in Wyoming erlebt der Abbau daher eine Renaissance, obwohl der Urangehalt der US-Erze mit 0,03 Prozent viel geringer ist als der der Pendants in Australien und Kanada (Naturwissenschaftliche Rundschau 7/12). Insgesamt laufen dort 25 Bewilligungsverfahren zum Bau neuer Uranbergwerke. Ökologischen Bedenken, so führt der Schweizer Wissenschaftsjournalist Lucien Trueb aus, werde entgegengehalten, daß in den Anlagen ohne Schutzmaßnahmen gearbeitet werde könne, da die Strahlung „so schwach“ sei. (ck)

 

Die Landnahme in Afrika als Forschungsaufgabe

BRAUNSCHWEIG. Als „Landgrabbing“ wird der seit 2007 verstärkt betriebene Landerwerb durch staatliche oder private Investoren (JF 9/11) bezeichnet. Die Weltbank schätzt, daß bis 2030 jährlich sechs Millionen Hektar Agrarfläche neu erschlossen oder umgenutzt werden dürften. Über die Hälfte der weltweiten Nachfrage zielt dabei auf das subsaharische Afrika. Im Gegensatz zur lebhaften Debatte über dieses durch „Liberalisierung“ und „Globalisierung“ bedingte Phänomen stehe, so der Bayreuther Geograph Martin Doevenspeck, seine unzureichende Erforschung. So gebe es kaum deutschsprachige Arbeiten über Westafrika, wo die großflächige Landnahme mittlerweile Kleinbauernökonomie und Ökosysteme bedroht. Landgrabbing sei nur zu verstehen, wenn die lokalen Strukturen und die Einbettung der dortigen Eliten in globale Prozesse der Umverteilung analysiert würden (Geographische Rundschau, 9/12). (ft)

 

Geothermie bleibt ein deutsches Randthema

HEIDELBERG. Vor Jahren installierte Pilotanlagen dämpfen jeden Optimismus, in Deutschland Energie aus den Tiefen der Erde gewinnen zu können. Daher werde, so der Geowissenschaftler Karl Urban, die Geothermie fernab vulkanischer Gebiete ein „Randphänomen“ bleiben. Auch seien Prognosen für den künftigen Ausbau der Geothermie im Vergleich mit denen für andere erneuerbare Energien unzuverlässig. Immerhin seien in Deutschland jedoch schon 265.000 Löcher gebohrt worden, um Neubauten mit oberflächennaher Wärme zu versorgen. Dabei handle es sich nicht eigentlich um Erdwärme, sondern um Sonnenenergie, die der Boden in bis zu 250 Meter Tiefe speichere (Spektrum der Wissenschaft, 9/12).

 

Erkenntnis

„Eine höhere Frauenquote ist auf dem Wege der Fluktuation für ein Automobilunternehmen wie unseres nicht zu erreichen. 20 Prozent sind sehr anspruchsvoll, da 70 Prozent aller Stellen bei uns technisch ausgerichtet sind.“

Wilfried Porth, Diplomingenieur und Personalvorstand bei Daimler

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen